Besondere Reisetipps Peru

Besondere Reisetipps Peru

10 Fragen an unsere Peru Spezialistin

1. Ist Peru überhaupt ein geeignetes Reiseland?

Natürlich! Aber das hängt natürlich immer von Ihren Wünschen und Bedürfnissen ab und was Sie sich von Ihrer  Peru Rundreise erhoffen. Sie sollten wissen, dass Peru ein sehr vielfältiges und großes Reiseland ist. Ihnen werden zwischen Wüste rund um Ica, den Anden, dem Pazifischen Ozean und den Regenwäldern jede Menge Abenteuer und einmalige Erlebnisse geboten.

Stellen Sie sich wie in jedem anderen Reiseland auch, auf Eigenheiten ein. Insbesondere wenn Sie auf dem Landweg von der Küste in die Anden reisen, sollten Sie es etwas langsamer angehen lassen. Gönnen Sie Ihrem Körper Ruhe und planen Sie nicht gleich nach der Ankunft eine Trekkingtour. Die Entfernungen sind nicht zu unterschätzen. Wer zum Beispiel von Nazca nach Arequipa auf dem Landweg reist, muss schon mal zwischen 10-12 Stunden inklusive Pausen für diese Entfernung einplanen. Alternativ kann man in den bequemen Überlandbussen auch über Nacht fahren. Die Infrastruktur im Norden des Landes ist noch nicht ganz so weit wie im Süden Perus und die Hotelausstattungen sind etwas einfacher. Dafür ist der Norden noch nicht ganz so stark besucht.

Wenn Sie also Lust auf vielfältige Naturerlebnisse, eine spannende Historie, eine der leckersten Küchen weltweit und magische Momente haben, dann ist Peru definitiv ein geeignetes Reiseland.

Indigene Frauen in Cuzco

2. Zu welcher Jahreszeit sollte ich nach Peru reisen?

Peru ist das ganze Jahr über gut zu bereisen. Allerdings kann es in der Zeit von November bis März in den Anden häufiger regnen und gerade Trekkingtouren würde ich in dieser Zeit eher nicht empfehlen. Machu Picchu wird im Februar für Besucher meist ganz gesperrt, da es verstärkt zu Erdrutschen kommt und die Infrastruktur ausgebessert wird. Die Südküste Perus zusammen mit Lima liegt fast das ganze Jahr also von März bis November unter einer Nebeldecke und steht unter dem Einfluss des antarktischen Humboldtstroms. Dafür scheint von November bis Februar die Sonne und es wird richtig heiß. Der Regenwald kann das ganze Jahr über bereist werden. Besonders für Tierbeobachtungen eignen sich die Monate von August bis Oktober. Wer flexibel und nicht an die Schulferien gebunden ist, dem möchte ich meine Lieblingsmonate Mai, September und Oktober empfehlen.

3. Muss ich unbedingt einen Aufenthalt in Lima einplanen?

Wenn Sie auf den Luftweg anreisen, kommen Sie um eine Landung in Lima gar nicht herum. Theoretisch könnten Sie einfach weiter fliegen zum Beispiel nach Arequipa, Cusco oder Trujillo. Doch davon möchte ich abraten, vor allem direkt nach Cusco zu fliegen und damit auf 3.400 m Höhe. Das ist für unseren Körper sehr anstrengend und gefährlich noch dazu. Wenn Sie dies in Eigenregie planen, sorgen Sie bitte dafür, dass Sie nach der Ankunft in Cusco weiter ins tiefer gelegene Heilige Tal der Inka fahren.

Zugegeben, der ständige Nebel in Lima kann schon mal nerven und dennoch hat die Stadt, in der die meisten Peruaner leben, auf den zweiten oder dritten Blick viel Spannendes zu bieten. Ich bin gerne im Stadtviertel Barranco unterwegs, wo es viele Galerien, Restaurants und Bars gibt. Das historische Zentrum hat sich in den letzten 10 Jahren positiv entwickelt und beim ersten Besuch muss man sich auf jeden Fall den Hauptplatz anschauen

Brunnen in der Altstadt von Lima

Am besten mit einem Guide, der einem viele Details zur Geschichte des Landes erzählen kann. Das Kloster San Francisco berherbergt gruselige Katakomben, die einen Besuch ebenfalls lohnen. Die Geschichte dazu lässt es einem schon mal kalt den Rücken hinab laufen. Wussten Sie, dass man in Miraflores auch Paragliden kann? Es ist zwar nicht der Zuckerhut, aber die Steilküste von Miraflores bietet auch einen grandiosen Blick auf die Metropole.

Auf unserem Reiseblog gebe ich Ihnen bereits einige Anregungen, wie Sie einen Tag in Lima gestalten könnten.

4. Was gibt es denn außer Machu Picchu und dem Titicacasee in Peru zu entdecken?

Für mich persönlich sind die archäologischen Stätten im Norden des Landes sehr spannend: Das Tal der Pyramiden, Caral und die Moche Route.

Kuelap ist historisch gesehen genauso bedeutend wie Machu Picchu, schlummert aber noch etwas vor sich hin. Nach und nach wird die Infrastruktur im Norden des Landes ausgebaut, doch hier liegen noch so viele verborgene Schätze, die eine jede Peru Rundreise aufwerten.

Wer sich entspannen möchte, dem würde ich die weißen Strände rund um Mancora empfehlen. Die Cordillera Blanca hat mich nachhaltig fasziniert und ist vor allem für Trekker eine spannende Region. Für diese Region sollte man aber mindestens eine Woche einplanen, um sich auch an die Höhe zu gewöhnen und die Bergwelt intensiv zu erleben. Ebenso wenig vergessen werde ich den Weckruf der Brüllaffen im Regenwald des Naturreservats Tambopata. Meine Kunden berichteten mir nach ihrem Aufenthalt gerne mal, dass sie einen Jaguar gesehen haben. Dann bitte ich Sie mir ein Beweisfoto zu schicken, erst dann kann ich das auch glauben. Mir blieb dieses Erlebnis bisher verwehrt, aber manchmal muss man eben etwas auf das Große Los warten.

Ausgrabungsstätte in Nordperu

5. Ich bin gerne aktiv unterwegs? Welche Regionen eignen sich hierfür?

Aktiv sein, kann man fast überall in Peru. Sie können mit dem Mountainbike durch das Heilige Tal fahren oder von den Anden in den Nebelwald und weiter hinab bis in den Regenwald. Auf mehrtägigen Trekkingtouren können Sie zu den Ruinen von Machu Picchu erwandern. Nicht nur der Inkatrail führt zu den bekannten Ruinen. Auch der Lares Trek oder der anspruchsvolle Salkantay Trek sind hervorragende Optionen. Auch einfachere Tageswanderungen sind möglich und zeigen Ihnen authentische Andendörfer. Sowieso kommen Sie zu Fuß den Menschen vor Ort sehr viel näher.

Bergsteiger und Kletterer können sich in den Anden austoben und Vulkane erklimmen. In Arequipa können Sie gleich drei Vulkane, den Misti, Chachani und Picchu Picchu besteigen. Unsere aktive Peru Rundreise kombiniert verschiedene Möglichkeiten und führt durch den Süden Perus.

Bergsteigen in den peruanischen Anden

Der Norden Perus ist für seine schönen Strände und hohen Wellen bekannt und ein beliebtes Ziel für Surfer.

6. Lohnt sich eine Fahrt mit dem Vistadome Zug oder gibt es günstigere Alternativen?

Aktuell gibt es zwei Bahngesellschaften, die von Poroy in der Nähe von Cusco bis Aguas Calientes, auch bekannt als Machu Picchu Dorf, fahren und Touristen befördern. Peru Rail hatte lange Zeit das Monopol auf der Strecke und betreibt den bekannten Vistadome Zug mit seinen Panoramafenstern.

Inca Rail ist das jüngere Bahnunternehmen und häufig etwas günstiger. Allerdings gibt es einige Unterschiede. Jede Bahngesellschaft bietet mehrere Klassen an, mit verschiedenen Austattungsmerkmalen und Sevicedienstleistungen. Abfahrten sind in Poroy und Olltantaytambo in Richtung Machu Picchu möglich. Es gibt auch die Möglichkeit ab/bis Urubamba zu fahren, allerdings bedient aktuell nur der Vistadome Zug diese Strecke. Es gibt also Alternativen zum Vistadome Zug – günstigere, aber auch luxuriöse mit Folkloreshow. Ein weiteres Augenmerk sollte man auf die Abfahrtszeiten legen. Dies kann Ihnen wertvolle Zeit beim Besuch von Machu Picchu ermöglichen.

7. Huayna Picchu, Sonnentor oder Machu Picchu Montaña? Was ist der Unterschied?

Sicherlich kennen Sie dise wundervollen Bilder: Ein erhabener Blick auf Machu Picchu und die gesamte Anlage? Von dem „schlafenden Inka“ haben Sie sicherlich auch schon gehört? Diese Ausblicke erhält man, wenn man schweißtreibende Aufstiege auf sich nimmt. Schwindelfrei sollte man auch sein, denn es sind teilweise Kletterpartien und sehr hohe Stufenabschnitte möglich. Der Austieg zum Berg Huayna Picchu ist überwiegend steil. Sie benötigen je nach Kondition zwischen 30 und 45 Minuten. Der Aufstieg dorthin ist um 7 Uhr und 10 Uhr möglich und die Plätze sind begrenzt.

Machu Picchu Montaña liegt auf der gegenüberliegenden Seite und liegt noch etwas höher als der Huayna Picchu. Viele behaupten, es sei einfacher dorthin zu gelangen. Der Anfang des Aufstiegs ist sicherlich einfacher und zieht sich langsam bergauf, aber gerade die letzten Meter sind sehr steil und eng.

Sie können also zwischen zwei anspruchsvollen Varianten wählen: Kurz und sehr steil (Huayna Picchu) und lang und mittelsteil bis steil (Machu Picchu Montaña). Am nächsten Tag werden Sie Ihre Waden in jedem Fall spüren.

Ruinenstätte Machu Picchu

Der Weg zum Sonnentor ist ebenfalls recht lang, führt aber sanft stetig bergan. Es ist ebenfalls eine schöne Möglichkeit, etwas abseits des Trubels zu sein und einfach die gesamte Anlage zu genießen. Das Sonnentor ist auch der letzte Punkt des Inkatrails, bevor man erstmals die Ruinen von Machu Picchu sieht.

Hinweis zum Fotografieren: Ich weiß ganz genau, wie gerne man ein schönes Foto von sich selbt mit Blick auf Machu Picchu möchte. Doch Sicherheit geht vor. Vor einigen Monaten stürzte ein Deutscher beim Fotografieren am Machu Picchu in den Abgrund, als er offenbar ein Foto von sich machen wollte. Dabei soll er die Absperrung überschitten haben und habe das Gleichgewicht verloren. Halten Sie sich also bitte an die Vorschriften und Absperrungen.

8. Ich möchte gerne in den Regenwald, weiß aber nicht wohin - Manú, Tambopata oder Iquitos?

Die Regenwälder rund um den Nationalpark Manú und das Naturreservat Tambopata liegen beide im Süden des Landes und sind ideal, um diese auf Ihrer Rundreise durch den Süden zu besuchen. Von Cusco aus, können Sie nach Puerto Maldonado fliegen und dann weiter zu den Regenwald Lodges Posada Amazonas, Refugio Amazonas oder Tambopata Research Center (bekannt aus der National Geographic).

Der Nationalpark Manú lässt sich wunderbar mit einer Fahrt von den Anden über den Nebelwald bis in den Regenwald kombinieren. Hier liegen auch einige der exklusiveren Lodges. Genauso gut können Sie aber auch einige der Stämme besuchen. Allerdings erwarten Sie schweißtreibende Wanderungen und Übernachtungen in Zelten.

Jaguar im peruanischen Regenwald

Iquitos liegt im Norden Perus an der Grenze zu Ecuador und Kolumbien. Sie können also einen Regenwaldaufenthalt hierher am ehesten mit eine Rundreise durch den Norden Perus kombinieren. Iquitos selbst ist kein sehenswerter Ort, doch hier starten spannende Flusskreuzfahrten, zum Beispiel auf den Schiffen La Perla oder Zafiro, die durch das Naturreservat Pacaya-Samiria führen. Mit etwas Glück sehen Sie rosafarbene Delfine.

9. Der Ausflug zu den Uros am Titicacasee soll sehr tourisitisch sein. Auf was sollte ich mich einstellen?

Kaum ein anderes Bild vom Titicacasee ist so bekannt wie die aus Schilf gebauten Inseln der Uros.Der Ausflug zu den Bewohnern der Schwimmenden Inseln am Titicacasee gehört zu fast jeder Reise dazu und doch scheiden sich die Geister nicht zuletzt auch, aufgrund der Beschreibungen vieler Reiseführer.

„Unecht“, „Abzocke“ oder „Folkloreshow“. Nachdem ich schon so viele Male am Titicacasee war und überwiegend auf der der Insel Capachica nächtigte, besuchte ich im vergangenen Jahr zum ersten Mal die Inseln auf einem Gruppenausflug in Kombination mit der Insel Taquile. Das Gefühl auf der weichen Schilfinsel zu landen, werde ich nie vergessen. Zum Besuch gehört, dass die Hausherrin/Hausherr über den Bau der Insel referriert. Meist auf Aymara, der Sprache der Uros. Bei dieser Gelegenheit wird auch das Handwerk der Uros präsentiert und ja man kann hier auch Souvenirs käuflich erwerben, die von den Frauen und Männern gefertigt wurden. Der Besuch der Uros ist nur möglich, da es sich um einen gemeindebasierten Tourismus (Community Based Tourism) handelt. Die eigentliche Gemeinde der Uros ist für Touristen nicht möglich. Hinter Schilf, geschützt vor neugierigen Blicken, liegen die Wohninseln der anderen Gemeindemitglieder, eine Kirche, ein Kindergarten und eine Schule.

Titicacasee Schilfinsel

Familien, die sich den Touristen präsentieren möchten, wechseln sich ab, so dass es keine Streitereien oder Neid entsteht. Es muss jeder selbst entscheiden, ob er einen Ausflug zu den Uros unternimmt. All jenen, die sich für die Kultur und das Leben am und auf dem Titicacasee interessieren, würde ich den Ausflug empfehlen.

10. Wenn Sie das nächste Mal nach Peru reisen, was darf nicht fehlen und wohin möchten Sie?

Es gibt noch so viele Ecken in Peru, die ich nicht kenne und mindestens genauso viele Orte, zu denen ich immer wieder gerne zurück kehre. Eine Wanderung zum Gocta Wasserfall und einige Tage in der Region rund um Tarapoto stehen auf meiner Wunschliste. Iquitos selbst reizt mich nicht so sehr, aber eine Flusskreuzfahrt durch das Nationalreservat Pacaya-Samiria kann ich mir ebenso vorstellen wie eine mehrtägige Wanderung durch den Nationalpark Manú. Eine Trekkingtour müsste auf jeden Fall auch dabei sein, entweder in der Cordillera Blanca oder zu den noch wenig besuchten Ruinen von Choquequirao, die auch zweites Machu Picchu genannt werden.

In Lima möchte ich die Gastroszene weiter erkunden und möchte gerne mal an einem kulinarischen Stadtrundgang teilenehmen. Am Ende meiner Peru Reise dürfte ein Strandurlaub in Mancora und ein paar entspannte Tage nicht fehlen.

Wasserfall Gocta in Norperu

Das sind nun wieder so viele Punkte, die für mindestens zwei Reisen genügen. Leider ist der Mangel an Zeit oft das größere Problem. Peru bietet problemlos Reiseerlebnisse für mehrere Monate.

Gerne stehen wir Ihnen bei Ihrer individuellen Reiseplanung zur Verfügung. Füllen Sie einfach unser Anfrageformular aus und teilen Sie uns Ihre Reisewünsche mit.