Der Weg ist das Ziel
Mein erster Ausflug außerhalb der Landeshauptstadt Quito ging zur knapp zwei Autostunden entfernten „Laguna de Yambo“ bei Latacunga. Schon die Fahrt dorthin war ein Abenteuer. Als wir die Metropolregion verließen und es ländlicher wurde, änderte sich auch das Klima. Wir gewannen stetig an Höhe, wodurch ich zum ersten Mal seit Ankunft einen leichten Druck im Kopf spürte. Mit ausreichend Flüssigkeit und etwas Schokolade für den Blutdruck ließ sich dieses Problem allerdings rasch beheben. Das Schöne an dieser Strecke war, dass es schon auf dem Weg zum eigentlichen Ziel der Reise etwas zu bestaunen gibt – nämlich die Sicht auf vielfältige, bunte Stadtteile Quitos von oben. Allgemein ist es faszinierend, wie schnell sich die Umgebung an diesem Ort ändert. Gerade befindet man sich noch in einem ärmeren Stadtteil, da merkt man nur eine Kreuzung später, dass die Häuser schon prunkvoller und wohlhabender aussehen, nur um gleich darauf einen erneuten Wechsel zu erleben.
Aber zurück zum Thema: der Rest der Fahrt verläuft recht unspektakulär, da man die meiste Zeit auf der Autobahn verbringt. Man kommt an zwei Mautstellen vorbei, kann aber am Rande der Straße immer mal wieder die Vulkanlandschaft bewundern. Je näher man der Lagune kommt, desto unebener werden die Straßen. Dies ist aber kein Grund zur Sorge, da man sich auf dem Weg kaum verfahren kann. Außerdem war es – zumindest für uns – ganz amüsant im Auto dank des steinigen Untergrunds durchgeschüttelt zu werden. Auf dem letzten Stück blickt man von oben auf die türkisblaue Lagune, was die Vorfreude gleich anzukommen nur noch erhöht. Auch wenn man es durch die holprigen Wege unmittelbar bevor nicht erahnen kann, so ist der Zielort touristisch doch gut organisiert. Auf der großen freien Fläche findet man garantiert einen Parkplatz, uns ist es sogar am Feiertag mit erhöhtem Besucheraufkommen gelungen.
Erkundung der Lagune
Dann ist es endlich Zeit auszusteigen und die Lagune zu erkunden. Wenn man zuvor noch nie in Ecuador gewesen ist, ist die Umgebung allein schon eindrucksvoll. Denn die Vulkanlandschaft unterscheidet sich doch sehr von anderen natürlichen Gegebenheiten . Auch die Lagune an sich ist schlichtweg schön anzusehen. Je nachdem von welchem Blickwinkel man auf das Wasser schaut, spiegelt sie die unterschiedlichsten Farben. Wer nun allerdings denkt, dass das schon alles ist, der hat sich getäuscht! Denn es gibt noch viel mehr zu sehen. Auf dem See kann man für kleines Geld Fahrten mit verschiedenen Arten von Booten unternehmen. Es werden außerdem handgemachte Produkte von Einheimischen verkauft. Weiterhin gibt es Pferde, die besonders für Kinder einen Höhepunkt des Ausfluges darstellen.
Auch kulinarisch kommt man keinesfalls zu kurz, denn es gibt mehrere Restaurants. Eines davon ist direkt am Wasser gelegen, ein anderes in luftiger Höhe am Hang eines Vulkans. Von dort kann man einen tollen Ausblick auf die Lagune genießen. Spezielle Kleidung ist übrigens nicht erforderlich, da das Klima um die Lagune wie auch in der Hauptstadt angenehm mild. Auch die Wege um den Ort herum sind recht gut gefestigt. Toll ist, dass für den Zutritt zur Lagune kein Eintrittsgeld verlangt wird. Die Bilder sprechen für sich.
Mein absolutes Highlight war allerdings die anschließende Seilbahnfahrt über die Lagune selbst. Von ganz oben hat man nochmal einen tolleren Blick auf die atemberaubende Natur. Für 4$ ist das Ganze auch recht erschwinglich. Lange Wartezeiten hat man selbst am Wochenende nicht zu befürchten, da bis zu 10 Personen in die Kabine der Bahn passen. Aber überzeugt euch selbst:
Zwischenstopps auf dem Rückweg nach Quito
Wenn man nach circa einer bis drei Stunden genug von der Lagune hat, kann man natürlich auf direktem Weg wieder zurück in Richtung Quito fahren, man kann aber auch, wie wir es gemacht haben, noch einen weiteren Stopp einplanen, und zwar am „Mirador los Volcanes“. Dort liegt ebenfalls ein schönes Restaurant. Bei klarem Himmel kann man mit direktem Blick auf den Cotopaxi traditionelle Speisen in gemütlicher Atmosphäre genießen. Auch hier kommt die ecuadorianische Kultur nicht zu kurz. Zur Begrüßung bekommt man ein sogenanntes „Canelazo“ serviert, ein Aperitiv, bestehend aus Zimt, Nelken, Naranjillasaft und Zuckerrohr-Aguardiente. Beim Essen wird ein weiteres landestypisches Getränk serviert, nämlich „Chicha de Jora“. Ursprünglich stammt dieses Getränk aus Peru. Ähnlich wie Bier wird es durch Keimen von Mais, Entnahme des Malzzuckers, Kochen der Würze und anschließen des Fermentieren hergestellt. Direkt hinter dem Restaurant kann man außerdem Lamas in ihrem natürlichen Lebensraum besuchen. Auf einer riesigen Schaukel kann man dem zweithöchsten Vulkan Südamerikas entgegenschwingen. Wem das noch nicht genügt, der genießt als Nachspeise noch ein „Helado de Salcedo“. Dieses typisches Eis aus der Region wird witzigerweise am Rande der Straße wird. Dieses besteht aus verschiedenen Früchten, die allesamt tropisch lecker schmecken. Insgesamt also ein gelungener Abschluss des Ausfluges!
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