Die Medien haben in den vergangenen Wochen verstärkt über die Ausbreitung des Zika-Virus berichtet. Insbesondere mögliche Auswirkungen auf Schwangere und die Verbreitung in Brasilien stehen dabei im Fokus der Berichterstattung. Die WHO reagiert unter anderem aufgrund der rasanten Ausbreitung mit der Ausrufung des „weltweiten Gesundheitsnotstands. Gleichzeitig fordert die WHO dazu auf, nicht in Panik zu geraten. Die meisten Infizierten merken von der Ansteckung gar nichts. Lediglich die Risikogruppe der Schwangeren und Frauen, die eine Schwangerschaft planen, sollten besondere Vorkehrungen treffen.
Im Folgenden informieren wir über den aktuellen Stand in unseren Destinationen in Mittel- und Südamerika und welche Vorkehrungen Sie bei einer Reise nach Lateinamerika treffen sollten.
Fakten zum Zika-Virus:
- Das Zika-Virus überträgt sich durch Aedes-Stechmücken auf den Menschen und kommt überwiegend in den Tropen vor. Dieselbe Mückenart übertragt auch Dengue-Fieber, Gelb-Fieber und Chikungunya-Fieber.
- Die Inkubationszeit dieser Infektionskrankheit dauert zwischen drei und zwölf Tagen.
- Die Symptome sind leichte Erkältungserscheinungen wie Fieber, Hautausschlag, Gelenkschmerzen und eine Entzündung der Augenbindehaut. Seltener treten Muskel- bzw. Kopfschmerzen sowie Erbrechen auf.
- Der Hautausschlag hält durchschnittlich sechs Tage an, andere Symptome nehmen früher ab.
- Die Infektion verläuft meist nur mit milden Symptonmen. Bislang sind nur vereinzelte Todesfälle dokumentiert, die überwiegend mit anderen Vorerkrankungen vergesellschaftet waren.
- Schwerpunkte der Zika-Übertragung stellen aktuell Mittel- und Südamerika sowie einige pazifische Inseln Ozeaniens dar. Ursprünglich stammt das Virus aus Uganda, Afrika und kommt jedoch auch in Asien vor.
- Aus Brasilien gibt es Berichte, wonach Fälle einer Mikrozephalie (sehr kleiner Kopfumfang bei Neugeborenen häufig einhergehend mit geistiger Behinderung) möglicherweise mit einer Infektion des Zika-Virus während der Schwangerschaft zusammenhängen. Darum sollten Schwangere und Frauen, die eine Schwangerschaft planen, eine Reise in bestimmte Regionen vermeiden. Ist die Reise unabdingbar, konsultieren Sie bitte vorher unbedingt einen Spezialisten und lassen Sie sich fachkundig beraten!
- Aktuell gibt es weder eine Impfung noch eine medikamentöse Prophylaxe. Der Krankheitsverlauf ist allerdings eher mild und bedarf daher keiner speziellen Behandlung (ähnlich einer Fieberbehandlung). Konsultieren Sie in jedem Fall einen Arzt und gönnen Sie sich Ruhe, trinken Sie viel und behandeln Sie das Fieber mit Fieber-Medikamenten (Empfehlungen der WHO).
Zika-Virus in Panama:
In Panama ist das Zika-Virus bisher nur auf San Blas nachgewiesen worden (bei etwa 95 Personen hat man das Virus nachgewiesen). Daher besteht zurzeit noch kein erhöhtes Reiserisiko für die Destination Panama. Während Ihres Aufenthaltes in San Blas sollten Sie jedoch unbedingt vermeiden, von Insekten gestochen zu werden. Folgende Maßnahmen können dabei behilflich sein:- Tragen Sie lange bedeckende, möglichst helle und imprägnierte Kleidung (z.B. Kleidung mit Nobite einsprühen oder mit K-O TAB waschen)
- Tragen Sie mehrmals täglich Insektenschutzmittel mit dem Inhaltsstoff DEET oder ICARIDIN auf unbedeckte Hautflächen (z.B. Nobite, Care Plus, Anti Brumm, etc.). Empfehlungen zur optimalen Nutzung von Insektenschutzmitteln erhalten unsere Kunden zusammen mit den Reiseunterlagen.
- Halten Sie sich möglichst in mückensicheren Räumen (durch Klimaanlage und Fliegengitter) auf
- Schlafen Sie unter einem imprägnierten Moskitonetz (Imprägnierung mit Permethrin, z.B. mit Nobite Verdünner)
- Sollte bei Ihnen nach der Reise auf San Blas irgendwelche auffallenden Symptome auftreten, müssen Sie sofort einen Arzt aufsuchen und ihn über Ihren Aufenthalt in San Blas/Panama informieren.
Zika-Virus in Kolumbien:
- Kolumbien hat bisher etwa 20.000 Infektionen registriert, darunter sind mehr als 2.100 Schwangere. Bisher gibt es keine bestätigten Fälle von Mikrozephalie
- Betroffen sind die vor allem die Gebiete in der Karibik und um Cali. Die lokalen Behörden unterstützen durch Aufklärungsarbeit und Ausräucherungen die betroffenen Regionen.
Zika-Virus in Ecuador:
- Anfang Januar 2016 wurden die ersten zwei importieren Infektionen in Quito bestätigt. Mitte Januar bestätigten sich zwei lokal erworbene Erkrankungen. Bisher sind 22 bestätigte Infektionen registriert, neun davon sind importiert.
- Ecuador startete daraufhin Strategien und Kampagnen zur Aufklärung und Prävention im ganzen Land, besondere Maßnahmen wurden in den Risiko-Gebieten (unter 2.500 m) getroffen. Hier wurden Ausräucherungen potenzieller Nistplätze vorgenommen.
Zika-Virus in Peru:
In Peru gibt es bisher keine einheimischen Fälle. Verschärfte Präventions- und Koontrollmaßnahmen des Gesundheitsministeriums MINSA konnte die Verbreitung des Zika-Virus im Land bisher verhindern. Der bisher einzige gemeldete Fall wurde importiert, die Infektion fand nicht in Peru statt. Angesichts des ersten importierten Zika-Falles in Peru haben das peruanische Gesundheitsministerium (MINSA) und das Ministerium für Außenhandel und Tourismus (MINCETUR) folgende Stellungnahme herausgegeben:- Zika wird durch den Stich einer mit dem Virus infizierten Ägyptischen Tigermücke übertragen. Normalerweise ist für Patienten eine allgemeine ambulante Behandlung erforderlich.
- Peru reagiert auf die Bedrohung durch den Virus. Die Behörden des Landes haben angesichts des bisher einzigen aufgetretenen importierten Falles die Maßnahmen zur Prävention, Kontrolle und Überwachung verschärft.
- Die Behörden beider Ministerien arbeiten eng zusammen, um so stets verlässliche und relevante Informationen zu den Maßnahmen zur Verhinderung einer Ausbreitung des Zika-Virus in Peru liefern zu können.
- Die Überträger-Mücke hält sich nicht in Gebieten ab 2.500 Meter über dem Meeresspiegel auf. Reisen in diese Gebiete sind daher nicht beeinträchtigt.
- MINSA und MINCETUR haben gemeinsam mit dem privaten Tourismussektor einen Zeitplan zur Ausräucherung von Hotels, Restaurants und anderen touristischen Einrichtungen im Norden von Peru sowie im Amazonasgebiet ausgearbeitet.
- Bei dem einzigen bisher in Peru gemeldeten Zika-Fall handelt es sich um einen importierten Fall, das Opfer wurde außerhalb Perus infiziert. Bis heute wurden keine einheimischen Fälle und keine Ansteckung in Peru gemeldet.
Zika-Virus in Bolivien:
- In Bolivien wurden bisher zwei Infektionsfälle registriert und bereits behandelt.
- Das Gesundheitsministerium in Bolivien ruft seine Bewohner Müll von den Straßen und Plätzen aufzuheben. Das Ministerium kontrolliert in den tropischen Regionen, ob sich in den Häusern und Straßen potenzielle Brutstätten befinden und fordert die Beseitigung an.