Galapagos Insel Floreana

Galapagos Insel Floreana

Die Insel Floreana auf einen Blick

Fläche:

173 km²

Höchster Punkt:

Cerro Pajas: 640 m

Bevölkerung:

100 Einwohner

Anreisemöglichkeiten:

Kreuzfahrtschiff, Speedboat von Santa Cruz (nicht täglich)

Wichtige Tiere und Pflanzen:

Flamingos, Grüne Meeresschildkröte, Seelöwen, Haie, Rochen, Galapagos-Sturmvögel, Kleinschnabel-Darwinfinken (endemisch), Lavamöwen, Galápagos-Pinguine, Sesuvium, Kakteen

Karte von Galapagos mit Hervorhebung der Insel Floreana

Allgemeine Informationen

Floreana ist die südlichste und die kleinste bewohnte Galapagos Insel. Sie wird auch Santa Maria oder Charles genannt. Der offizielle Name Floreana bezieht sich auf den ersten Präsidenten Ecuadors Juan José Fores, während „Santa Maria“ ein Andenken an eines der Schiffe von Kolumbus ist. Die englische Bezeichnung Charles bezieht sich auf den britischen König Karl II.

Geologisch gesehen, ist Floreana ein Schildvulkan mit 50 Schlackenkegeln an Land und 6 Tuffkegeln in den umgebenden Gewässern. Die Lavaströme aus diesen Kratern, prägen die Landschaft der Insel. Die Geschichte der Besiedlung Floreanas ist so abwechslungsreich und interessant und auch etwas mysteriös, dass gleich mehrere Bücher darüber entstanden sind.

Die Haustiere, vor allem die Ziegen, die die Siedler mitbrachten, hatten verheerende Auswirkungen auf den natürlichen Artenbestand: Die Floreana-Riesenschildkröten wurden komplett ausgerottet und der Galapagos-Bussard und die Galapagos Spottdrossel nahezu vollständig verdrängt. Durch gezielte Schutzmaßnahmen sollen Populationen von Galapagos-Rennschlangen, Falken, Schleiereulen und insbesondere der Galapagos-Spotdrossel wieder hergestellt und stabilisiert werden.

Floreana wird im Rahmen vieler Kreuzfahrten angesteuert, zum Beispiel mit dem Katamaran Archipel I, den Yachten Golondrina, Angelito und Estrella. Die Insel kann aber auch mit einem Tagesausflug von Santa Cruz aus besucht werden.

Die wichtigsten Besucherorte

Post Office Bay

An dieser Stelle wurde 1793 von Walfängern ein Holzfass aufgestellt, das als Briefkasten diente. Seefahrer, die hier ankerten, nahmen die Briefe mit, deren Empfänger in der Nähe ihres Zielortes lebten, um sie persönlich zu übergeben. Heute können Touristen ihre Post auf die gleiche Weise „verschicken“, wobei das Holzfass inzwischen nicht mehr das Originale ist.

An der Bucht legten um 1926 norwegische Siedler an, mit dem Ziel, die Insel von hier aus zu kolonisieren, allerdings scheiterte der Versuch.

Vom Postfass aus führt ein kurzer Abstecher zu einer unterirdischen Lavaröhre, die besucht werden kann. Sie sollten möglichst eine Taschenlampe und festes Schuhwerk dabeihaben.

Baroness Lookout

Der Aussichtspunkt ist nach der selbsternannten Baronin Eloise Wagner de Bousquet benannt, die von hier aus wohl nach ankommenden Schiffen Ausschau hielt. Sie erreichen den Ort nach einer nassen Landung und einer kurzen Wanderung. Die Aussicht ist beeindruckend – sie können über große Teile der Insel und über die gesamte Bucht mit der Insel Enderby blicken. Mehrere kurze Wanderwege führen durch die Landschaft. Nahe dem Aussichtspunkt befinden sich die Ruinen des Wohnhauses der Baronin.

In der Bucht selbst können Sie vom Panga aus zum Beispiel Rochen, Meeresschildkröten, Seelöwen und vielleicht sogar Galapagos-Pinguine im Wasser beobachten. Die Küstenlandschaft ist geprägt von Roten Mangroven.

Cormorant Point

Cormorant point ist der nördlichste Punkt der Insel Floreana. Die Landenge vor der Halbinsel ist auf beiden Seiten von Stränden gesäumt, die über einen Pfad miteinander verbunden sind. Ein Strand ist grünlich gefärbt, was auf Olivinkristalle zurückzuführen ist. Hier lebt eine Seelöwenkolonie. Der andere Strand wird als Mehlsandstrand bezeichnet, denn sein Sand besteht aus fein pulverisierten Korallen. Weißspitzenhaie und Stachelrochen können oft im Wasser beobachtet werden. Zwischen Dezember und März kommen Meeresschildkröten an den Strand um hier ihre Eier abzulegen. Der Pfad zwischen den beiden Stränden führt an einer Brackwasserlagune vorbei, an der Galapagos-Flamingos, Spießenten, Stelzenläufer, Großschnabelschnäpper, Regenbrachvögel und verschiedene Finkenarten beobachtet werden können.

Devil´s Crown

Diese Kleine, aus Felsen bestehende Inselgruppe ist ein halb versunkener und vom Wasser stark erodierter Vulkankegel. Der Punkt ist dem Cormorant Point vorgelagert und zum teil von starken Strömungen umgeben. Innerhalb der Krone ist das Wasser ruhiger und ein wahres Paradies für Schnorchler und Taucher. Man kann durch Tunnel und entlang von Korallenriffen tauchen, an denen die verschiedensten Meeresbewohner zu finden sind, darunter Büschelbarsche, bunte Engelfische, Kugelfische, Riffhaie, Adlerrochen, Lippfische und Meeresschildkröten. Auch dem ein oder anderen verspielten Seelöwen wird man sicher begegnen. Auf den Felsen ist eine Vielzahl von Vögeln anzutreffen, darunter verschiedene Tölpelarten, Pelikane, Fregattvögel und Rotschnabel-Tropikvögel, die in den Felsspalten nisten.

Champion Islet

Champion Islet ist ein weiterer bedeutender Schnorchelort. Er liegt nordwestlich der Insel Floreana und kann mit einer Panga-Tour erreicht werden, wobei an Land nicht angelegt werden kann. Beim Umfahren der kleinen Insel kann man ihre vielfältige Vogelwelt beobachten, darunter Nazca- und Blaufußtölpel, Schwalbenschwanzmöwen, Reiher, Fregattvögel, Pelikane und Rotschnabel Tropikvögel. Besonders bedeutend ist die kleine Insel für die vom Aussterben bedrohte Floreana Spottdrossel, denn nur noch hier und auf der Insel Gardner gibt es Populationen dieser Vogelart, allerdings mit insgesamt nur etwa 100 Individuen.

Im Wasser können mit etwas Glück und je nach Jahreszeit sogar Wale und Delfine gesichtet werden, daneben Seelöwen, Haie, verschiedene Rochenarten und eventuell Meeresschildkröten.

Asylum of Peace

Das “Asyl des Friedens” liegt im Hochland der Insel, einige Kilometer vom Hauptort Puerto Velasco Ibarra entfernt. Der etwa 450 m hohe Hügel ist von historischer Bedeutung. Denn Aufgrund einer Süßwasserquelle ließen sich hier die ersten Siedler nieder, die Unterschlupf in den nahe gelegenen Höhlen fanden. Es gibt ein kleines Besucherzentrum und eine Aufzuchtstation für San Cristobal-Riesenschildkröten. Man kann auf den Hügel wandern und auch die Höhlen besichtigen. Dazu sollten Sie festes Schuhwerk tragen.

La Lobería

Die felsige Landzunge im Westen der Insel ist bei Seelöwen beliebt. Ganze Kolonien tummeln sich hier, robben durch den Sand oder liegen auf den Felsen. Auch Meerechsen und Lavaeidechsen sind anzutreffen, die durch die, in den Felsen gespeicherte Wärme angelockt werden. Ein knapp einen Kilometer langer Pfad führt zwischen den Felsen und dem weißen Sandstrand entlang. In den Felsspalten können manchmal Meeresschildkröten beobachtet werden.