Tiere und Pflanzen von Galapagos

Tiere und Pflanzen von Galapagos

Die Tier- und Pflanzenwelt von Galapagos ist einzigartig. Durch die Insellage konnte sich die Flora und Fauna über vier Millionen Jahre isoliert entwickeln. Die meisten der Tierarten auf Galapagos sind endemisch, sie kommen also nur dort vor. Erstaunlich ist nicht nur die Vielfalt von Arten auf so relativ kleinem Raum, sondern auch ihre Angepasstheit an die natürliche Umgebung. Nicht umsonst werden die Galapagos Inseln auch als „Labor der Evolution“ bezeichnet. Seit Charles Darwin die Inseln besucht hat, zieht es neben Touristen auch immer wieder Biologen und andere Naturforscher auf den unglaublichen Archipel.

Gefährdung und Bedrohung

Seit der Besiedlung der Inseln hat ihre Tier- und Pflanzenwelt gravierende Beeinträchtigungen erlebt: die Einführung von Ziegen führte beispielsweise dazu, dass 10 Pflanzenarten ausgerottete wurden. Die Anwesenheit der Ziegen konkurrierte auch mit den Galapagos Riesenschildkröten, deren Bestand massiv zurückging, da sie nicht mehr genug Nahrung fanden. Inzwischen, nach über 300 Jahren, sind die Ziegen von den Inseln entfernt worden und die Schildkrötenpopulation konnte sich erholen. Auch andere verwilderte Haustiere wurde inzwischen von den Inseln geschafft.

Überfischung und illegale Fischerei sind eine ständige Herausforderung für die Naturschutzbemühungen. Seitdem die Inseln unter Schutz gestellt wurden, gab es immer wieder Proteste seitens der Fischer, die durch die Auflagen ihre Existenz bedroht sehen. Inzwischen gibt es jedoch Initiativen, die den nachhaltigen Fischfang fördern wollen. Ein schwieriger zu beherrschendes Problem sind ausländische Fischereiflotten, die unerlaubterweise in die Gewässer um Galapagos eindringen, um beispielsweise Haie nur wegen ihrer Flossen zu fangen.

zwei Galapagos Riesenschildkröten

Die Einzigartigkeit der Inseln und ihre Attraktivität für den Tourismus führte zu einer enormen Zuwanderung. 1959 lebten lediglich 6.000 Menschen auf den Inseln – heute sind es über 35.000. Im Tourismus sieht es ähnlich aus: 1989 kamen rund 42.000 Menschen zu Besuch auf die Inseln, 2019 waren es bereits mehr als 271.000 Touristen. Ein solcher Anstieg und die damit verbundene Abfall- und Abwasserproduktion bleibt freilich nicht ohne Auswirkungen auf das Ökosystem.

Maßnahmen

Um die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten, sind Reglementierungen inzwischen zum Teil sogar gesetzlich verankert: die INGALA-Transit Karte, die vor Einreise auf die Inseln erworben werden muss, dient als eine Art elektronisches Visum, um die Einwanderung besser kontrollieren zu können. Denn Besucher, die kein Arbeitsvisum haben und nicht auf den Inseln geboren sind, dürfen höchstens 60 Tage pro Jahr hier bleiben.

Touristen müssen mit einem festen Reiseplan kommen und werden während ihres Besuchs durch einen autorisierten Naturführer begleitet und durch ein überwachtes Wegenetz geleitet. Aktuell bietet Galapagos Unterkunft in insgesamt rund 5000 Hotel- und Kreuzfahrtschiffbetten. Die Bettenanzahl darf nicht weiter überschritten werden.

Inzwischen ist die Müllentsorgung besser organisiert, man setzt auf Windräder, Solaranlagen und Biodiesel für die Stromversorgung und es wurden neue Wasserleitungen installiert

Den Schutz der Tier- und Pflanzenwelt auf Galapagos mit dem Tourismus und der lokalen Wirtschaft in Einklang zu bringen, ist und bleibt eine Herausforderung. Mit unseren nachhaltigen Reisen möchten wir Ihnen das einzigartige Ökosystem auf sensible Weise näherbringen – lassen Sie sich verzaubern.

Tiere und Pflanzen

Seelöwe auf den Galapagos Inseln

Säugetiere

Auf den Galapagos Inseln gibt es 17 Säugetierarten. Es gab sieben endemische Rattenarten, von denen vier jedoch vier bereits ausgestorben sind. Die verbleibenden drei Arten leben nur noch auf Santa Fe und Fernandina. Zu den charakteristischsten Säugetieren an Land zählen die Galapagos-Seelöwen (Zalophus wollebaeki). Diese zutraulichen Tiere leben auf allen Galapagos Inseln und sind beliebte Fotomotive. Wesentlich seltener ist der stark gefährdete Galapagos-Seebär anzutreffen. Er lebt in Kolonien auf 15 der Galapagos Inseln. Weitere an Land lebende Säugetierarten sind Mähnenrobben und Haarschwanzfledermäuse.

Zu den im Wasser lebenden Säugetieren zählen Pottwal, Buckelwal, Schwertwal und Seiwal. Am häufigsten kommt der Brydewal vor. Auch zwei Delfinarten sind in den Gewässern von Galapagos zu finden: der Große Tümmler und der Gemeine Kurzschnauzen-Delfin.

Reptilien

Die Reptilienarten auf Galapagos sind durch ihre Angepasstheit besonders beeindruckend. 22 Arten gibt es auf den Inseln. Die wohl herausragendsten Arten sind die Galapagos Riesenschildkröten, die über Hundert Jahre alt werden können. 11 Unterarten gibt es von ihnen auf verschiedenen Inseln. Nicht weniger beeindruckend sind die drei Arten von Landleguanen und der Meeresleguan, die einzige Leguanart, die ihr Nahrung im Meer findet. Daneben gibt es sechs endemische Arten von Lavaeidechsen, verschiedene Natternarten sowie Geckos.

Lavaeidechse auf einem Felsen auf Galapagos
Blaufußtölpel auf Galapagos

Vögel

152 Vogelarten leben auf den Galapagos Inseln, von denen etwa die Hälfte endemisch ist. Etwa 81 der Arten sind Zugvögel. Es gibt 19 beständig vorkommende Seevogel- und 29 Landvogelarten. Zu den herausragenden endemischen Vogelarten zählen zum Beispiel der Galapagos Albatros, die Galapagos Sumpfohreule und der Flugunfähige Kormoran. Lavamöwe, Lavareiher und Gabelschwanzmöwe sind endemisch. Sogar Flamingos sind auf den Inseln zu finden sowie 13 endemische Finkenarten – die Darwin Finken. Auf Galapagos gibt es alle drei Tölpelarten: Blaufuß– Nazca- und Rotfußtölpel. Der Galapagos Pinguin ist die einzige Pinguinart, die je auf der Nordhalbkugel registriert wurde.

Wirbellose Tiere

Es gibt etwa 2000 wirbellose Tierarten auf den Galapagos Inseln. Mehr als die Hälfte der Arten ist endemisch auf den Inseln. Es gibt über 400 Käferarten, ca. 80 Arten von Gliederfüßern und 100 Fliegenarten. Hingegen gibt es nur etwa 60 Arten von Schmetterlingen. Nur eine Heuschreckenart kommt auf den Galapagos Inseln vor. 50 Spinnen- und 2 Skorpionarten gibt es sowie 60 Unterarten der Schneckengattung Bulimulus.

In den Gewässern der Galapagos Inseln kommen mehr als 100 Arten von Krabben vor, darunter die Rote Klippenkrabbe, die sehr häufig zu entdecken ist. Daneben gibt es Seeigel, Seesterne, Seegurken, Seepferdchen und andere Weichtiere und Pilze.

rote Klippenkrabben auf den Galapagos Inseln
bunte Unterwasserwelt der Galapagos Inseln

Fische

306 Fischarten wurden in den Gewässern der Galapagos Inseln gezählt. Zu den vorkommenden Haiarten gehören der Weiße Hai, der Hammerhai, der Schwarzspitzenhai, der Walhai, der Weißspitzen Riffhai (span. Tintoreras), der einem beliebten Ausflugsort auf Isabela seinen Namen gibt, sowie mehrere Arten von Hammerhaien. Verschiedene Rochenarten sind anzutreffen, darunter der Mantarochen, der Adlerrochen und der Teufelsrochen. Es gibt mehrere Arten von Riff- und Habichtsfischen sowie verschiedene Schwertfische, Lippenfische und Papageienfische. Für Tauchinteressierte gibt es also vieles zu entdecken.

Pflanzen

Auf Galapagos gibt es 560 einheimische Pflanzen, darunter 180 endemische Arten. Im Laufe der Kolonisierung sind etwa 700 fremde Arten bewusst und unbewusst eingeführt worden. Die Artenzusammensetzung wirkt eher unharmonisch. Denn statt einer gemeinsamen Entwicklung haben viele Arten eher ökologische Nischen besetzt und sich auf diese Weise spezialisiert. Darunter zum Beispiel Scalesia Arten und Opuntia, eine für viele der Galapagos Inseln charakteristische Art.

Es gibt sieben Vegetationszonen auf Galapagos, die vor allem nach ihrer Höhenlage unterschieden werden, wobei nicht jede Zone auf jeder Insel vorhanden ist.

Opuntien auf den Galapaos Inseln
Mangroven an der Küste von Santa Cruz

Die Litoral- bzw. Küstenzone beherbergt – vorwiegend nicht endemische – Mangrovenarten sowie sukkulente Kräuter und Straucharten. In der Trockenzone, die sich allerdings in der Regenzeit in üppig-grüne Buschlandschaft verwandelt, gibt es sowohl laubabwerfende Bäume und Sträucher als auch endemische Kakteen, wie zum Beispiel den Lavakaktus, den Galapagos-Säulenkaktus sowie Opuntienarten. Die Übergangszone mit ihrem eher nebligen Klima ist durch Stauden, Sträucher, Epiphyten und Flechten geprägt. In der folgenden Scalesiazone ist der Boden sehr fruchtbar und die Luftfeuchtigkeit hoch, was zu einem üppigen Wachstum der Pflanzen – in dieser Zone in erster Linie den namensgebenden Scalesia-Arten – führt. Daneben gibt es Moose, Farne, Orchideen und eine Bromelienart. Es schließt sich die sogenannte Braune Zone an, die durch bräunlich gefärbte Epiphyten geprägt ist. Allerdings ist diese Zone inzwischen fast völlig verschwunden und nur noch in Teilen auf Santa Cruz vorhanden. Auch die Miconia-Zone ist durch landwirtschaftliche Aktivitäten stark beeinträchtigt. Hier sind Farne und Miconiaarten typisch sowie Bärlappe. In der am höchsten gelegenen Pampa-Graszone gibt es ebenfalls Farne, darunter der endemische Baumfarn, der bis zu 6 m hoch werden kann, sowie verschiedene Kräuter und Gräser.

Sie möchten die Tier- und Pflanzenwelt von Galapagos aus nächster Nähe und auch auf nachhaltige Weise kennenlernen? Schauen Sie sich gern unsere Inselhopping-Programme an. Die meisten der genannten Arten können Sie auch auf einer Kreuzfahrt beobachten, denn dabei werden auch die Inseln angesteuert, die nicht bei Tagestouren zu erreichen sind. Auch für Kurzentschlossene gibt es immer interessante Optionen, die Sie in unseren Lastminute-Angeboten. Sie möchten lieber eine komplett individuelle Reise? Oder auch eine Kombination mit dem Festland von Ecuador oder einem anderen Land? Auch dass ist kein Problem. Nehmen Sie gern persönlich mit uns Kontakt auf. Wir freuen uns, gemeinsam mit Ihnen Ihre Traumreise zu erstellen.