In unserer Blogserie über die Tier- und Pflanzenwelt von Galapagos haben wir bereits über die Riesenschildkröte, den Landleguan, die Meerechse und Lavaechse, aber auch über den Galapagos-Seelöwen, verschiedene Rochenarten, den Hammerhai, Flamingo, Blaufußtölpel und Pinguin berichtet. Ein weiterer Vogel, der auf den Archipel bewohnt, ist die Sumpfohreule, die auch Galapagos-Eule genannt wird. Dieser Blogartikel handelt von eben diesem Tier und berichtet über Details zum Lebensraum, der Ernährung, Vorkommen und vieles mehr.
Die Sumpfohreule ist auf den Galapagosinseln beheimatet und hat Verhaltensweisen entwickelt, die sich von anderen Eulenarten teilweise stark unterscheidet. Den deutschen Namen „Sumpfohreule“ hat sie aufgrund der Präferenz erhalten, sich bevorzugt in Feuchtgebieten aufzuhalten.
Der englische Name „short eared owl“ hingegen betont die kleinen Federohren, welche charakteristisch für das Tier sind. Manchmal sind die Ohren auch gar nicht sichtbar. Das herzförmige Gesicht ist rötlich-braun mit einem dunklen Rand, der Bereich um die Augen braun-schwarz. Ebenso wie das Gesicht ist auch die gesamte Körperoberseite gefärbt; Stirn, Scheitel und Nacken sind mit braun-schwarzen Längsstreifen versehen. Die blassere Körperunterseite ist sandfarben mit bräunlichen Längsstreifen und wenigen Querstreifen. Die gelben Augen stellen einen auffälligen Kontrast zur sonst dunklen Gesichtsfarbe dar, was die Art unverwechselbar macht. Mit einer Größe von etwa 35 cm ist die Sumpfohreule eine mittelgroße Art ihrer Gattung. Weibliche Exemplare sind schwerer als ihre männlichen Genossen und wiegen etwa 420 Gramm. Letztere weisen ein Gewicht von rund 380 Gramm auf.
Lebensraum, Ernährung und Fortpflanzung
Die Galápagos-Ohreule lebt auf fast allen Inseln des Archipels, vor Besuchern hält sie sich jedoch meist versteckt, obwohl sie zu den tagaktiven Arten gehört. Lediglich dort, wo viele Galápagos-Habichte aktiv sind, ist sie häufiger nachtaktiv. Sie besiedelt gern offenes, feuchtes Grasland mit Bäumen, Büschen und Farnen in höheren Lagen der größeren Inseln, lebt aber auch teilweise in ariden Landschaften mit Kakteen und Lavafelsen.
Sie lebt in Höhen bis zu 850 m über dem Meeresspiegel und ruht größtenteils im Schatten auf dem Boden, ab und an auch in Spalten des Lavagesteins. Am ehesten ist sie morgens auf Zaunpfählen oder Felsen zu entdecken. Die Eule ernährt sich vor allem von Kleinvögeln wie Darwinfinken, Rotfußtölpelküken und Galapagostauben. Ihre Jagdtechnik ist sehr speziell – sie nähert sich den Nestern anderer Vögel und schlägt diese, wenn sie ihre Nester betreten oder verlassen wollen. Neben Vögeln frisst sie auch Ratten, Mäuse, Insekten und kleinere Reptilien. Die Beute stirbt meist während des Aufpralls oder durch einen Biss in Kopf oder Genick. Vögel, die erbeutet werden, werden getötet, indem ihnen zunächst der Kopf und dann die Flügel abgebissen wird. Bei größeren Vögeln frisst die Eule nur das Brustfleisch. Im Falle, dass die Sumpfohreule einen Überschuss an Nahrung aufweisen kann, platziert sie die restliche Beute in ihrem Nest und frisst sie zu einem späteren Zeitpunkt. Die Paarungszeit findet von November bis Mai statt. Anschließend werden drei bis vier weiße Eier in eine kleine Mulde auf den Erdboden gelegt, oft auch zwischen die Wurzeln eines Baumstammes oder zwischen Lavafelsen. Mehrheitlich werden nur zwei kleine Eulen groß, die zuvor allein von der Mutter ausgebrütet werden. Der Vater versorgt die Familie währenddessen mit Futter. Nachdem sie flügge sind, verbringen die Jungtiere noch einige Wochen bei den Eltern.
Gefährdung
Über die Gefährdungslage der Sumpfohreule ist derzeit wenig bekannt. Ihr Vorkommen in anderen Gebieten auf der Welt ist jedoch in den letzten Jahren zurückgegangen. Grund dafür ist Wilderei und die Landwirtschaft, die Brutnester der Vögel zerstört. Der Bestand auf den Galapagosinseln ist nur schwer einschätzbar und deshalb unbekannt. Sie wird aber regelmäßig gesichtet, weshalb das Vorkommen der Sumpfohreule mit Sicherheit festgestellt werden kann. Um die Tiere auch weiterhin zu schützen, sollten Sie bei ihrer Sichtung die Tiere nicht stören und sie nur still und aus einigen Metern Entfernung beobachten. Außerdem gilt es, Brutnester nicht zu zerstören und anzufassen, um so die Fortpflanzung weiterer Jungtiere zu gewährleisten.
Die Galapagoseule in einem Lavatunnel entdecken, hört sich erstmal surreal an. Doch auf den Galapagosinseln ist genau dieses möglich. Explorieren Sie mit uns den Archipel und begeben Sie sich in ein neues Abenteuer. Von Last-Minute-Angeboten und Kreuzfahrten bis hin zu Inselhopping und Familienurlauben mit kleinen Kindern bieten wir alles an. Nehmen Sie gern mit uns Kontakt auf, wir freuen uns darauf, Sie bald im schönen Ecuador begrüßen zu dürfen und Ihnen neben der Sumpfohreule weitere beeindruckende Lebewesen der Flora und Fauna zeigen zu dürfen!
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