Diese Reise ermöglicht uns einen holistischen Zusammenhang der Natur zu sehen, die Substanz der Umwandlung und die unendlichen kreativen Prozesse unseres Planeten zu verstehen. Metaphorisch entdecken wir unseren eigenen inneren Vulkan: -Creativity unleashed- und lassen dieses Potential künstlerisch aktiv werden. Keine Sorge- es bleibt bei Ihnen, wie viel und was Sie zeigen wollen, aber es lässt einen Genesiseffekt in Ihnen entstehen und inspiriert zu einem fruchtbringenden Magmafluss der kreativen Art, der Sie auch nach der Reise lange begleiten wird. Vorkenntnisse sind nicht nötig! Zum Portrait von Valeska Peschke
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15 Tage Vulkan- und Humboldt-Reise in Ecuador in Kooperation mit der Künstlerin Valeska Peschke
15 Tage Vulkan- und Humboldt-Reise in Ecuador in Kooperation mit der Künstlerin Valeska Peschke
Kunst, Natur, Landschaft, Mystik, Architektur, Ruhe und Abenteuer
- 15 Tage
- 3.580
- Ecuador
- Reiseart: Gruppenreise
- Beste Reisezeit: ganzjährig
- Ecuador
- Reiseart: Gruppenreise
- Beste Reisezeit: ganzjährig
Highlights der Reise
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Vulkan Cotacachi (4944 m)
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Vulkan Cotopaxi (5897 m)
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Vulkan Chimborazo (6263 m)
Reiseverlauf
Tag 1: Ankunft in Quito - Aufbruch in neue Landschaften
Lat=0° 20’ S Lon=78° 33’ W, 2850 m Höhe, Guayllabamba Becken
Willkommen in Ecuador – einem Land der Gegensätze, in dem schneebedeckte Vulkane, dichte Regenwälder und koloniale Städte oft nur eine Tagesreise voneinander entfernt liegen. Nach Ihrer Ankunft am Flughafen von Quito werden Sie herzlich empfangen und in die historische Altstadt gebracht – ein lebendiges Museum unter freiem Himmel, das bereits 1978 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde.
Ihr Hotel liegt nur wenige Schritte vom Präsidentenpalast und der Plaza de la Independencia entfernt, eingebettet in das architektonische Erbe der Kolonialzeit. Ein ruhiger Innenhof mit überdachtem Patio bietet einen ersten Ort des Innehaltens – Schutzraum und Resonanzboden zugleich für die kommenden Eindrücke.
Sie lernen Valeska Peschke kennen, die Sie einlädt, einen Ansatz auf der Reise zu verfolgen. Die Künstlerin, die sich seit über drei Jahrzehnten mit der Beziehung von Natur und Wahrnehmung beschäftigt, öffnet mit ihrer besonderen Methodik einen neuen Blick auf die Reise: Sie versteht sie als ein künstlerisches Forschungsfeld – eine Einladung, sich selbst als Teil eines größeren, kreativen Prozesses zu begreifen.
In einem ersten Austausch gibt sie Einblicke in ihre Arbeit, die sich mit Transformation, Erinnerung, Energie und Atmosphäre beschäftigt. Dabei geht es um das Erforschen eines inneren Vulkans – ein kreatives Reservoir, das sich beim Durchqueren unbekannter Landschaften öffnet.
Sie bekommen ein „Vulkan-Kit“ mit Skizzenbuch, künstlerischem Reiseführer, Karte und einer Box für Fundstücke – als Werkzeug und Begleiter auf dieser Reise. Skizzen helfen, erste Eindrücke spielerisch festzuhalten: in Worten, Bildern, Gesten. So beginnt eine stille Annäherung an das, was diese Reise ausmacht – nicht nur im Außen sondern auch in uns selbst.
Tag 2: Quito - Spuren der Geschichte, Linien des Blicks
Lat=0°13′S Lon=78°31′W Höhe=2850 m UNESCO-Weltkulturerbe, koloniale Architektur
Der Tag beginnt mit einem Spaziergang durch das Herz Quitos – eine Stadt, deren Fassaden und Grundrisse Geschichten erzählen: von indigenen Ursprüngen, von der Inka-Zeit, von der spanischen Eroberung und der kolonialen Blüte bis hin zum Streben nach Unabhängigkeit. Diese Schichten der Vergangenheit überlagern sich wie Sedimente und bilden das Fundament der heutigen Stadt.
Ihr Guide führt Sie durch die engen Gassen der Altstadt, vorbei an markanten Bauwerken, deren architektonische Details zu sprechen scheinen: arabeskenhafte Ornamente, barocke Üppigkeit, harmonische Proportionen europäischer Klassik. In der Kirche La Compañía de Jesús, einem Juwel des kolonialen Barocks, trifft man auf ein Glühen aus Blattgold und symbolischer Tiefe – Ausdruck einer Zeit, in der Kunst auch Machtdemonstration war.
Am Nachmittag führt der Weg zum Museo Guayasamín, dem Werk und Vermächtnis des bedeutendsten Malers Ecuadors. Seine Gemälde – expressiv, schmerzlich, menschlich – erzählen von Unterdrückung und Hoffnung, von Würde und Überleben. Die Capilla del Hombre, die Kapelle des Menschen, ist nicht nur ein Kunstort, sondern ein geistiger Raum, der dem Menschen in all seiner Verletzlichkeit und Kraft gewidmet ist.
Und wie gehen wir mit all dem Gesehenen um? Auch heute lädt Valeska Peschke zu einer künstlerischen Auseinandersetzung ein. Mit einer Einführung in elementare Gestaltungsmittel – inspiriert von Paul Klee – wird das Sehen neu geschärft: Der Punkt als Standort, die Linie als Bewegung, das einfache Zeichnen als bewusste Spur. In einigen Übungen erforschen Sie Ihre Wahrnehmung: Was bleibt hängen, was wirkt nach, was möchten Sie sichtbar machen?
Die Stadt wird zur Zeichenfläche, die Geschichte zum Dialogpartner. Und Sie selbst? Vielleicht beginnen Sie, die eigenen Linien in dieser vielstimmigen Erzählung zu entdecken.
Tag 3: Überqueren des Äquators - von Quito nach Otavalo
Lat=0°14′N Lon=78°16′W Höhe=2532 m
Heute verlassen Sie die vibrierende Hauptstadt und wenden sich dem nördlichen Hochland zu. Die Straße führt durch eine Landschaft, die sich mit jedem Kilometer verändert: unterschiedlich hohe Vulkane säumen die Allee der Vulkane, wie die Panamericana auf diesem Teil genannt wird, und am Ende der Tour liegt der San Pablo See vor Ihnen. Es ist eine Fahrt durch eine Region, in der Natur und Kultur eng verwoben sind.
Ein Zwischenstopp führt Sie zur berühmten „Mitte der Welt“ – jenem symbolischen Punkt am Äquator, an dem Sie wortwörtlich zwischen den Hemisphären stehen können. Ein Fuß im Norden, einer im Süden. Doch dieser Ort ist mehr als ein touristisches Fotohighlight: Er ist eine Einladung zum Innehalten und Nachdenken über die planetarische Ordnung, über Balance, Schwerkraft, Magnetismus und die feine Balance unseres Lebens auf dieser Erde.
Hier startet eine künstlerische Aktion, angeleitet von Valeska Peschke: Walking the Zero Line. Sie gehen entlang einer konzeptionellen gedachten Linie, langsam, bewusst – und spüren der Vorstellung einer planetarischen Mitte nach. Modelle der Erdstruktur, Darstellungen der Pole und Magnetfelder eröffnen einen neuen Blick auf das, was uns umgibt und schützt. Die Erde als lebender Körper –in ständiger Bewegung.
Im Anschluss folgt eine Einführung ins Nature Writing. Was lässt sich über das Erlebte festhalten – in Worten, Linien, Beobachtungen? Wie bringt man Eindrücke auf Papier, ohne sie zu bewerten oder zu illustrieren? Schreibimpulse und Skizzenübungen helfen dabei, Ihre eigene Sprache für das Gesehene zu finden. Vielleicht entsteht eine Notiz, vielleicht eine Karte, vielleicht nur ein Satz, der bleibt.
Am Nachmittag erreichen Sie Otavalo – eine Stadt am Fuße des Vulkans Imbabura, bekannt für ihre indigene Kultur, den lebendigen Markt und die Nähe zu ursprünglichen Landschaften. Hier beginnt ein neuer Abschnitt Ihrer Reise – und vielleicht auch ein neuer Blick auf die Welt.
Tag 4: Am Rand des Kraters - Wanderung am Kratersee Cuicocha
Lat=0°18′N Lon=78°21′W Höhe=3246 m Kratersee Cuicocha
Der heutige Tag führt Sie hoch hinauf. Am Morgen besuchen Sie die indigene Gemeinde Morochos, oberhalb des Städtchens Cotacachi gelegen. Ein herzlicher Empfang, ein erster Tee, ein paar Worte über das Leben hier in den Anden. Dann geht es weiter, begleitet von einem lokalen Guide, zu einem Aussichtspunkt an der abgelegenen Rückseite der Cuicocha-Lagune. Der Blick fällt auf das dunkle Blau des Kratersees, eingerahmt von den schroffen Kanten eines Vulkans, der einst explodierte und heute voller stiller Schönheit liegt.
Von hier aus beginnt Ihre Wanderung – rund anderthalb Stunden lang, überwiegend bergab, durch einen Wald, der wirkt wie aus einer anderen Zeit. Die Bäume sind niedrig, knorrig, bewachsen mit Flechten, Moose glimmen in grünlichem Licht. Es ist der Übergang zum Páramo – einer Vegetationszone, die nur an wenigen Orten der Welt existiert: feuchttropisches Hochland über der Baumgrenze, mit einzigartigen Pflanzen wie Polylepis, dem „Papierbaum“, der seine Rinde in hauchdünnen Lagen bildet.
An besonders stillen Stellen halten Sie inne. Valeska Peschke gibt eine Einführung in poetisches Naturdenken: Wie können wir Wachstum, Formen, Bewegungen der Natur mit unseren eigenen Mitteln – Stift, Sprache, Linie – erfassen? Inspiriert von Paul Klees „Form- und Gestaltungslehre“ aus seiner Bauhauszeit skizzieren Sie erste Strukturen – als Spiel, als Erkenntnisweg, als Versuch, der Natur in ihrer Eigenlogik zu folgen.
Im letzten Abschnitt der Wanderung öffnet sich die Landschaft. Weideland liegt vor Ihnen, und eine Herde neugieriger Alpakas nähert sich. Wer möchte, darf Salz reichen – ein stilles, fast zeremonielles Zusammensein zwischen Mensch und Tier.
Zum Abschluss dieses intensiven Natur-Tages legen Sie eine persönliche Karte des Erlebten an: mit Linien, Farben, Symbolen und vielleicht einem poetischen Satz, der bleibt. Eine „Mindmap“ der Wahrnehmung – kein Abbild, sondern ein Ausdruck.
Am Abend kehren Sie zurück zu "Ihrer Hacienda" – erfüllt von frischer Luft, leisen Begegnungen und neuen Bildern im Kopf.
Tag 5: Wasser, Feuer und Muster - Begegnungen rund um Otavalo
Lat=0°14′N Lon=78°15′W Höhe=2660 m Peguche-Wasserfall
Heute öffnen sich gleich mehrere Landschaftsräume – jede für sich ein Element: Wasser, Feuer, Erde. Der Tag beginnt an der Cascada de Peguche, einem Wasserfall von besonderer Bedeutung für die Kichwa-Gemeinschaft. Hier, wo das tosende Wasser inmitten schöner Landschaft niederstürzt, finden seit jeher Reinigungsrituale statt. Der Ort wirkt wie aufgeladen – mit Kraft, Geschichte und einer Stille, die unter dem Rauschen hörbar bleibt.
Ein kurzer Spaziergang führt Sie weiter, mit immer neuen Blicken auf den imposanten Vulkan Imbabura, der sich als stiller Riese über der Landschaft erhebt. Unten liegt der Lago San Pablo, in dessen Fläche sich Himmel und Bergspitze spiegeln. Eine Szenerie, die fast zu klar ist, um sie nur als Panorama zu sehen – eher wie ein Bild, das fragt, wie es sich anfühlt, in ihm zu stehen.
Am Nachmittag sind Sie zu Gast bei einem lokalen Kunsthandwerker, der Ihnen seine Techniken und Geschichten zeigt. Farben, Muster, Gewebe: Jedes Detail trägt eine Bedeutung, eine Herkunft, eine Erinnerung. Sie erfahren, wie Naturformen – Blätter, Wellen, Berge – in abstrahierte Strukturen übergehen, wie Muster entstehen, sich wiederholen, verändert werden.
Auch heute begleitet Sie Valeska Peschke mit einer künstlerischen Mustererkennung. Was ist ein Muster? Woran erkenne ich eines? Wo wiederhole ich selbst – im Denken, im Zeichnen, in meiner Wahrnehmung? Durch Skizzen schaffen Sie eigene Formen, die sich entwickeln: organisch, rhythmisch, mit einigen Abweichungen. So entsteht – fast unbemerkt – ein Dialog mit der Schönheit des Unregelmäßigen, dem Wesen des Lebendigen.
Ein Farbenrausch erwartet Sie zum Abschluss auf dem Markt von Otavalo, wo Stoffe, Farben und Menschen zu einem lebendigen Mosaik verschmelzen. Auch dies ist ein Muster – ein soziales, ein kulturelles. Und Sie mittendrin, sehend, skizzierend, erinnernd.
Tag 6: Der Vulkan als Sinnbild - unterwegs zum Cotopaxi Nationalpark
Lat=0°41′S Lon=78°26′W Höhe=3800–4800 m Nationalpark Cotopaxi, aktiver Kegelvulkan
Am Morgen verlassen Sie Otavalo und folgen der sogenannten Allee der Vulkane nach Süden. Die Landschaft weitet sich, wird karger, klarer – der Himmel scheint näher zu rücken. Es ist eine Fahrt über den Äquator hinaus in eine Zone, in der die Erde ihre tektonischen Kräfte nicht verbirgt, sondern eindrucksvoll zeigt: als Gipfel, Grat und Gestein.
Ziel ist der Nationalpark Cotopaxi, ein Ort, der gleichermaßen archaisch wie poetisch wirkt. Wenn das Wetter es erlaubt, erhebt sich der gleichnamige Vulkan fast überirdisch klar – ein nahezu perfekter Kegel mit schneebedeckter Spitze, der sich über die Ebenen erhebt wie ein geologisches Monument. Der Cotopaxi zählt zu den höchsten aktiven Vulkanen der Welt und galt schon im 19. Jahrhundert als künstlerische Ikone: Der Maler Frederic Edwin Church sah in ihm ein Sinnbild schöpferischer Urkräfte – wild, klar, geformt und dennoch unberührt.
Auch heute wird der künstlerische Faden nicht unterbrochen. Valeska Peschke lädt dazu ein, den Cotopaxi nicht nur als Bild, sondern als Metapher zu verstehen. Was ist in uns noch unberührt? Wo ruht Kraft, die noch kein Gletscher geformt hat? In Skizzen und kurzen Texten halten Sie fest, was sichtbar wird – außen wie innen.
Ein Tag, der nicht nur durch die Höhe beeindruckt, sondern durch die Tiefe, die er eröffnet.
Tag 7: Am Fuß des Feuerberges - Vertiefung im Cotopaxi Nationalpark
Lat=0°41′S Lon=78°26′W Höhe=4800 m Wanderung zur Schutzhütte am Vulkan
Dieser Tag steht im Zeichen des Vulkans! Am Morgen fahren Sie in den Nationalpark Cotopaxi. Das Licht ist klar, die Landschaft fast surreal: Weite Ebenen, vereinzelte Felsen, der Wind streicht durch das Gras des Hochlandes. An klaren Tagen eröffnet sich ein Panorama auf gleich drei Vulkane – Cotopaxi, Sincholagua, Rumiñahui – ein Tableau, das in seiner geometrischen Klarheit fast konstruiert erscheint.
Ein erster Halt an der Laguna de Limpiopungo schenkt Momente der Stille. Die Wasserfläche liegt ruhig, darüber der aufragende Kegel des Cotopaxi – fast zu perfekt, um real zu sein. Es ist ein Anblick, der berührt und zugleich Fragen aufwirft: Warum empfinden wir Berge als erhaben? Was macht sie zum Inbegriff des Erhabenen, des Unnahbaren, aber auch des innerlich Bewegenden?
Sie fahren weiter hinauf, bis zum Parkplatz auf etwa 4.600 Metern Höhe. Von dort beginnt der Aufstieg zur Schutzhütte José Ribas auf 4.800 Metern. Die Luft ist dünn, der Weg staubig, jeder Schritt ein bewusster. Wer mag, stärkt sich oben mit einem heißen Tee – und einem Blick zurück ins Tal, der weit und still zugleich ist.
Während der Wanderung lenkt Valeska Peschke den Blick auf Form und Wahrnehmung: Wie haben Künstler:innen Berge dargestellt – als Masse, als Linie, als Symbol? Welche Rolle spielt Geometrie, welche das Material? In Skizzen und Textfragmenten spüren Sie diesen Fragen nach – in situ, vor Ort, im Angesicht des Vulkans.
Am Abend, zurück in der Unterkunft, wird der Tag nach innen verlängert: In einem Vortrag mit Lesung begegnen Sie dem Naturdenker Alexander von Humboldt. Ausschnitte aus seinem Werk Kosmos geben Einblicke in seine Sicht auf die Welt – als Verbindung von Wissenschaft, Poesie und sinnlicher Erfahrung. Teilnehmer:innen lesen eigene Texte aus ihrem Nature Writing vor – ein leiser, inspirierender Austausch, der den Tag abrundet.
Tag 8: Landschaft, Lagune - Wanderung zur Lagune Quilotoa
Lat=0°51′S Lon=78°54′W Höhe=3914 m Quilotoa-Lagune
Heute führt Sie die Reise tiefer hinein in die Gebirgswelt der ecuadorianischen Anden – zu einem Ort, der wirkt wie aus einer anderen Sphäre: die Laguna Quilotoa. Eingebettet in den eingestürzten Krater eines längst erloschenen Vulkans liegt dieser smaragdgrüne See inmitten einer schroffen, stillen Hochgebirgslandschaft. Wind und Licht verändern die Wasserfarbe im Minutentakt – zwischen türkis und tiefblau, zwischen Himmelsspiegelung und innerer Tiefe.
Die umliegenden Bergdörfer sind Heimat der Kichwa-Gemeinschaften, die in dieser abgelegenen Region in tiefer Verbundenheit mit der Natur leben. Einfach, klar, würdevoll. Schon die Fahrt durch diese Gegend – vorbei an Feldern, Hütten, grasenden Tieren – wirkt wie eine Zeitreise, und doch ist alles vollkommen gegenwärtig.
Wer möchte, kann heute den Kraterrand auf einem etwa vierstündigen Rundweg begehen. Die Höhenlage – zwischen 3.570 und 4.010 Metern – erfordert langsames Gehen, bewusste Schritte und viel Atem. Doch die Ausblicke sind jede Mühe wert: Über Abgründe hinweg öffnet sich der Blick auf ferne Vulkanketten, fliegende Wolken, winzige Dörfer in der Tiefe – eine poetische Topografie zwischen Himmel und Erde.
Auch auf künstlerischer Ebene bewegen Sie sich heute zwischen diesen Polen: Positiv und Negativ, Linie und Fläche, Nähe und Ferne. Valeska Peschke führt ein in die Poesie der Zeichnung – mit Übungen zur Wahrnehmung von Landschaftslinien, Horizonten und inneren Skylines. In wenigen Strichen, mit bewusster Leichtigkeit, entstehen poetische Räume auf dem Papier – Spiegel einer Landschaft, die zugleich außen wie innen existiert.
Diese Übungen – einfach im Ansatz, tief in der Wirkung – werden zu Begleitern Ihrer Reise. Sie helfen, das Gesehene nicht nur festzuhalten, sondern zu begreifen: als Rhythmus, als Struktur, als Form, die bleibt.
Tag 9: Am höchsten Punkt - Reise zum Vulkan Chimborazo
Lat=1°28′S Lon=78°49′W Höhe=4800–6310 m Vulkan Chimborazo
Heute führt Sie Ihre Route weiter nach Süden, zum höchsten Punkt Ecuadors auf dem majestätischen Chimborazo. Mit 6.310 Metern erhebt sich dieser erloschene Vulkan über das zentrale Hochland – gewaltig, einsam, fast sphärisch in seiner Präsenz. Seine westliche Flanke ist von Wind gezeichnet, von Eis überzogen, von Licht durchdrungen. Hier scheint die Welt stillzustehen. Aufgrund der Wölbung der Erde am Äquator gilt sein Gipfel als der Punkt der Erdoberfläche, der am weitesten vom Erdmittelpunkt entfernt ist – weiter sogar als der Mount Everest.
Doch der Chimborazo birgt mehr als nur geographische Superlative: Für Alexander von Humboldt wurde dieser Berg 1802 zum Prüfstein seines Denkens und seiner körperlichen Belastbarkeit. Sein Versuch, die „Pflanzengeographie“ zu erschließen, führte ihn bis in Höhen, die niemand zuvor betreten hatte – ein wissenschaftlicher wie existenzieller Aufstieg.
Mit dem Fahrzeug erreichen Sie die erste Schutzhütte auf 4.800 Metern. Wer möchte, kann sich nach einer kurzen Akklimatisierung weiter
Während der Akklimatisierung bietet Valeska Peschke eine stille Übung an: Atembeobachtung, Vulkanatem – eine einfache Technik, die das Bewusstsein auf den Rhythmus von Ein- und Ausatmen lenkt. Sie wirkt zur Vorbereitung auf die Höhe, aber auch auf das Zeichnen: sanfte Linien, Kraterformen, die Kugelgestalt der Erde, der „Atem des Planeten“ in grafischer Form.
Ihr Skizzenbuch begleitet Sie auch heute: mit Notizen zur Höhe, mit Zeichnungen planetarischer Formen, mit dem, was sich in der Weite des Blicks als inneres Bild formt. So entsteht – fast unmerklich – eine
Am Abend, zurück in der Unterkunft, ist kaum zu glauben, dass Sie heute am Rand der Welt standen – und doch ganz bei sich.
Tag 10: Nähe zur Grenze - Wanderung an der Ostflanke des Chimborazo
Lat=1°28′S Lon=78°49′W Höhe=4800–5000 m Ostflanke des Chimborazo
Heute ist der Vulkan selbst Ihr Terrain. Der Chimborazo, dieser stille Gigant, zeigt sich von einer neuen Seite: Sie erkunden seine östliche Flanke – rauer, weiter, offener als die westliche. Die Landschaft ist klar und reduziert, das Licht scharf und weich zugleich, und mit jedem Schritt steigt die Ahnung, dass Sie hier an einen äußersten Ort gelangen – geografisch wie innerlich.
Ihre Wanderung führt durch Gestein und Geröll, über eingefrorene Spuren einstiger Lavaflüsse, vorbei an Eisfeldern und Hängen, an denen sich Schicht um Schicht der geologischen Geschichte auftut. Hier ist alles offen gelegt – nichts verborgen. Der Himmel ist nahe, die Luft ist dünn, die Gedanken werden leiser. Und in dieser Reduktion beginnt die Wahrnehmung zu fließen.
Im Skizzenbuch wird heute abstrahiert: einfache Formen, Kreise, Linien. Wie lässt sich ein Krater zeichnen, wenn man ihn nicht sieht, sondern spürt? Mit Handschuhen in der Kälte entstehen elementare Skizzen – vielleicht zittrig, vielleicht roh, aber voller Ausdruck. Sie üben das Zeichnen als Spur, nicht als Abbild:
Am Abend kehrt die Gruppe zurück in die Unterkunft. Es werden Eindrücke geteilt: Humboldt kommt wieder ins Spiel – seine berühmten Vegetationskarten, seine Landschaftsstudien, sein Versuch, das Weltgefüge in Höhenlinien und Pflanzenzonen zu fassen. Und daneben Ihre eigenen Zeichnungen, Notizen, Pflanzenstudien – nicht wissenschaftlich, sondern wahrnehmend.
Ein stiller Höhepunkt der Reise: in der Höhe, in der Tiefe, im Ausdruck.
Tag 11: Von Süße und Feuer - Baños und die Viskosität der Elemente
Lat=1°23′S Lon=78°25′W Höhe=1820 m Thermalquellen, am Fuß des aktiven Vulkans Tungurahua
Nach Tagen in der Höhenluft der Anden geht es heute hinab in sanftere Gefilde. Die Fahrt nach Baños de Agua Santa dauert nur zwei Stunden, aber sie führt Sie in eine vollkommen andere Welt: Das Klima wird milder, die Luft feuchter, der Horizont tropischer. Am Rand des östlichen Andenabhangs gelegen, öffnet sich hier der Blick in Richtung Amazonasbecken – grün, üppig, lebendig.
Baños ist ein Ort der Übergänge zwischen Gebirge und Regenwald, Ruhe und Bewegung, Feuer und Wasser. Der Vulkan Tungurahua wacht aktiv über die Stadt, während aus dem Untergrund heiße Quellen sprudeln – Thermalbäder als Ausdruck geothermischer Kraft. Sie nutzen den Tag zur Entspannung, zur Regeneration, zum Innehalten – oder zum leichten Flanieren durch das lebhafte Städtchen.
Ein besonderer Moment erwartet Sie am Straßenrand: das Schauspiel der melcocha-Herstellung. Diese zähe Zuckermasse wird mit theatralischer Geste über Metallhaken geworfen, gezogen, geschlagen, gefaltet – ein rhythmisches Spiel aus Kraft und Süße, das fast an alchemistische Rituale erinnert.
Valeska Peschke greift diesen Impuls auf und schlägt ein Experiment vor: Mit einer formbaren Zuckermasse nähern Sie sich heute der Frage nach der Viskosität – einem Begriff aus der Physik, der zugleich zur Metapher wird. Wie fließt Materie? Wie reagiert sie auf Neigung, Form und Widerstand? Auf Modell-Landschaften lassen Sie die Masse fließen – über Hügel, durch Täler, entlang imaginierter Straßen. So entstehen Miniaturen von Lavaströmen, städtischen Szenarien und geformtem Chaos.
Eine verspielte Übung, die nicht nur mit den Händen arbeitet, sondern auch mit Vorstellungen: von Veränderung, Materialität, Widerstandskraft. Zwischen Süße und Gefahr, Form und Auflösung.
Der Abend gehört dem leichten Sein. Vielleicht ein Bad in den heißen Quellen. Vielleicht ein Spaziergang bei tropischer Abendluft. Vielleicht einfach das Staunen darüber, wie weit man reisen kann – auch ohne große Entfernung.
(Fahrtzeit ca. 2 Std, 100 km, Gehzeit ca. Std. ↑↓)
Tag 12: Kraftfelder - Bewegung, Wasser, Feuer
Lat=1°23′S Lon=78°25′W Höhe=1820 m Baños und Umgebung
Dieser Tag führt Sie noch einmal mitten hinein in die Dynamik der Natur. Baños ist nicht nur Ort der Entspannung – es ist auch ein idealer Ausgangspunkt für Erkundungen der spektakulären Umgebung.
Ein Höhepunkt – im wörtlichen wie übertragenen Sinn – ist der Besuch des Pailón del Diablo, einer der höchsten Wasserfälle Ecuadors. Die Wassermassen stürzen donnernd in eine enge Schlucht, die Gischt bricht in tausend Tropfen, die Luft ist durchtränkt von Bewegung. Wer möchte, kann durch Tunnel und Stege ganz nah an die Kaskade herantreten – ein feuchtes, sinnliches Erlebnis purer Erdenergie.
Je nach Lust und körperlicher Verfassung können Sie den Tag aktiv gestalten: mit Wanderungen durch die umliegenden Hügel, mit einer Mountainbike-Tour entlang der berühmten Ruta de las Cascadas, oder sogar mit Abenteuersportarten wie Rafting oder Ziplining – Baños hat viele Gesichter, von kontemplativ bis adrenalingeladen.
Doch der Ort bleibt geologisch gesehen auch ein Status orange: Der Vulkan Tungurahua, dessen Name in der indigenen Sprache „Kehle aus Feuer“ bedeutet, ist ein aktives, immer wachendes Wesen. Dieses Zusammenspiel aus Wasser und Feuer, Bewegung und Speicherung, steht im Zentrum eines abendlichen Vortrags von Valeska Peschke.
Sie nimmt Sie mit auf eine Reise durch das innere Gedächtnis der Erde: von eingelagerten Wasserstoff-Ozeanen im Gestein bis zum planetaren Wasserhaushalt. Wie beeinflusst Geothermie unser Klima? Wie hängen Vulkanismus und Atmosphärenbildung zusammen? Und wie haben sich diese Erkenntnisse historisch entwickelt – von den deutschen Neptunisten zur modernen Klimaforschung?
Begleitet von Beispielen aus der zeitgenössischen Kunst entsteht ein gedanklicher Raum, in dem sich Naturwissenschaft und Wahrnehmung, Geschichte und Gegenwart, Kunst und Erde verbinden.
Ein Tag zwischen Fluss und Feuer – und ein würdiger Abschluss einer Reise, die weit über das Sichtbare hinausging.
Tag 13: Rückwege - Erinnerung, Begegnung, Ausblick
Lat=1°20′S Lon=78°33′W Höhe=2711 m Fahrt nach Quito
Heute heißt es Abschied nehmen – von Baños, von den Vulkanen, von den Wegen, die Sie durch Ecuadors Landschaften und Räume geführt haben. Die Rückfahrt nach Quito schenkt Ihnen noch einmal Zeit zum Schauen, Nachdenken, vielleicht auch zum stillen Blättern im eigenen Skizzenbuch.
Unterwegs bietet sich die Möglichkeit zu einem letzten kulturellen Zwischenstopp: In Salasaca, einer Gemeinschaft mit tief verwurzelter indigener Tradition, öffnen sich Fenster in ein anderes Zeitverständnis, in eine Lebensweise, die in Ritualen, Farben und Textilien ihren Ausdruck findet. Wer mag, kann hier mit den Menschen ins Gespräch kommen, einen Einblick in ihr Handwerk erhalten oder einfach einen Tee trinken – ein stiller Ausklang auf Augenhöhe.
Zurück in Quito folgt ein Moment des Innehaltens: In einer Abschlussrunde öffnen sich die Skizzenbücher, Texte und Eindrücke, die in den vergangenen Tagen entstanden sind. Es braucht keine große Bühne – die Vielfalt, der Mut zur Linie, das Festhalten des Flüchtigen sprechen für sich. Eine Art spontane Ausstellung der gemeinsam erlebten Abenteuer, in der nicht Perfektion, sondern Wahrnehmung gewürdigt wird.
Valeska Peschke begleitet diesen Moment mit einem letzten Impuls: Sie geben sich selbst ein Geschenk, indem Sie sich erlauben, weiterzumachen – mit dem, was begonnen wurde. Die Werkzeuge sind da, das Auge ist geschärft, die Hand vertrauter geworden. Nature Writing und Zeichnung als fortwährende Praxis – als Reise, die nicht endet.
Und so schließt sich der Kreis: Vom Vulkan als Urbild der Wandlung hin zu einer neuen Wahrnehmung der eigenen kreativen Landschaft. Was bleibt, ist mehr als Erinnerung – es ist ein Anfang.
Tag 14: Heimkehr - Die Linie setzt sich fort
Lat=0°13′S Lon=78°31′W Höhe=2850 m Quito
Rechtzeitig für Ihren Flug verlassen Sie Ihre Unterkunft in Quito. Ein Transfer bringt Sie zum Flughafen. Der Blick aus dem Fenster schweift zurück: zu den Silhouetten der Vulkane, zu den Ebenen des Páramo, zu den Märkten und Wasserfällen, zu den Linien, die Sie gezogen und entdeckt haben.
Der internationale Rückflug nach Europa steht an. Und während das Flugzeug an Höhe gewinnt, weicht das konkrete Bild Ecuadors einer inneren Landschaft – gewachsen aus Eindrücken, Gedanken, Worten und Linien.
Was bleibt, ist mehr als ein Reisetagebuch. Es ist der Anfang einer neuen Wahrnehmung – und vielleicht der Beginn weiterer Wege.
Tag 15: Ankunft in Europa
Inklusive Leistungen
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Unterkunft im Doppelzimmer in Mittelklasse/ Komfort-Hotels mit eigenem Bad
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Begleitung der Künstlerin Valeska Peschke während der ganzen Reise
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Privater Transport und deutschsprachiger Guide während der ganzen Reise
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Alle Mahlzeiten wie im Verlauf beschrieben
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Atmosfair-Kompensationsbeitrag für die Flüge
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Ansprechpartner vor Ort mit 24-Stunden Notfall-Nummer
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Kompensation der weiteren CO2 Ausstöße vor Ort durch die lokale Agentur
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Projektunterstützung „Refugio de los Sueños“ in Quito
Exklusive Leistungen
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Internationale Flüge
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Nicht erwähnte Mahlzeiten
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Optionale Ausflüge und Eintritte
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Trinkgelder, persönliche Ausgaben
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Andere Serviceleistungen, die nicht im Programm vermerkt sind
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Persönliche Reiseversicherungen
Termine und Preise
Sa., 06.09.2025 - Sa., 20.09.2025
15 Tage
3.580 €
Zuschläge / Ermäßigungen
* basierend auf dem Basispreis (1 Erwachsener im Doppelzimmer)
Einzelzimmer: 440 €
Sa., 20.09.2025 - Sa., 04.10.2025
15 Tage
3.580 €
Zuschläge / Ermäßigungen
* basierend auf dem Basispreis (1 Erwachsener im Doppelzimmer)
Einzelzimmer: 440 €
Sa., 08.11.2025 - Sa., 22.11.2025
15 Tage
3.580 €
Zuschläge / Ermäßigungen
* basierend auf dem Basispreis (1 Erwachsener im Doppelzimmer)
Einzelzimmer: 440 €
Sa., 22.11.2025 - Sa., 06.12.2025
15 Tage
3.580 €
Zuschläge / Ermäßigungen
* basierend auf dem Basispreis (1 Erwachsener im Doppelzimmer)
Einzelzimmer: 440 €
Preis pro Person auf Grundlage von zwei Reisenden im Doppelzimmer
Auf Anfrage individuell zu Ihrem Wunschtermin möglich.
Hinweise
Banner-Bild: Frederic Edwin Church, „Cotopaxi“ (1862), Öl auf Leinwand. Quelle: WikiArt.
Visum: Besucher mit deutscher, österreichischer und Schweizer Staatsangehörigkeit brauchen für Ecuador kein Visum, wenn sie nicht länger als 90 Tage im Land bleiben. Der Reisepass sollte nach Abschluss der Reise lediglich noch 6 Monate gültig sein. Sollten Sie eine andere Staatsbürgerschaft als diese besitzen, so teilen Sie uns bitte bei Ihrer Anfrage oder Buchung Ihre Nationalität mit, so dass wir Sie über die entsprechenden Einreisebestimmungen informieren können. Vielen Dank!
Impfempfehlungen: Polio-, Tetanus- und Diphtherie, evt. Typhus-, Hepatitisimpfung und Malariaprophylaxe
Reise nur für mobile Reisende (ohne eingeschränkte Mobilität)
Hinweis zur Mindestteilnehmerzahl:
Alle Reisen können als Privatreise zum Wunschtermin durchgeführt werden, ohne dass eine Mindestteilnehmerzahl erforderlich ist. Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot. Bei unseren Gruppenreisen ist eine Mindestteilnehmerzahl notwendig und wir erteilen Ihnen gerne Auskunft ab 3 Monate vor Reisebeginn über den aktuellen Buchungsstand. Sollte die Mindesteilnehmerzahl bis 35 Tage vor Reiseantritt nicht erreicht sein, behalten wir uns das Recht vor, die Reise abzusagen. Um Ihnen größtmögliche Planungssicherheit zu geben, erhalten Sie rechtzeitig ein Alternativangebot zu welchen Bedingungen die Reise trotzdem durchgeführt werden kann.
Die Mindesteilnehmerzahl der Gruppenreise beläuft sich auf 6 Personen!
Hinweis zur Kompensierung Ihrer Flugemissionen:
Bei Ihrem Flug von Deutschland nach Ecuador entsteht ein klimarelevanter Emissionsausstoß von ca. 6.570 kg p.P. Mit einem freiwilligen >> atmosfair-Beitrag von 153 € p. P. können Sie Klimaschutzprojekte unterstützen und somit Ihre Emissionen kompensieren.
Bitte kreuzen Sie auf der Buchungsbestätigung das Feld "Klimaschutzpartner: atmosfair-Beitrag" an, wenn Sie aktiv die Kompensierung der Flugemissionen unterstützen möchten!
- 15 Tage
- ab 6 - 16 Pers.
- 3.580 pro Person
- 15 Tage
- ab 6 - 16 Pers.
- 3.580 pro Person
- 15 Tage
- ab 6 - 16 Pers.
- 3.580 pro Person