
Fensterkunst in der Basilica del Voto Nacional – Quelle: Quito Turismo
Weihnachten in Quito
Zeit um das Jahr etwas gemütlicher ausklingen zu lassen. Die Quiteños (Bewohner der Hauptstadt Quito) nehmen sich bereits Anfang Dezember Zeit für die Familie, Feierlichkeiten und Traditionen.
Das historische Stadtzentrum nimmt während dieser Zeit eine wichtige Rolle ein. Die Kirchen und Klöster öffnen ihre Tore und erlauben Besuchern einen Blick in ihr prachtvolles Inneres. Weihrauch und Kerzenduft liegt in der Luft, während in den Gassen der Altstadt Weihnachtslieder erklingen. Der Protagonist dieser Lieder ist natürlich das Jesuskind, dem, so heißt es im Text, süßes Schmalzgebäck, die traditionellen pristiños, geschenkt werden.
Am 15. Dezember wird die Novene eingeläutet: Familien und Freunde treffen sich neun Tage lang jeden Abend in einem anderen Haus, um zu beten und Weihnachtslieder zu singen. Die Novene soll die Gläubigen darauf vorbereiten, das Jesuskind am Weihnachtsabend in ihre Herzen aufzunehmen.
Natürlich finden auch in Quito die Weihnachtsfeierlichkeiten ihren Höhepunkt am 24. Dezember. An diesem Tag dreht sich alles um das Essen, Mittelpunkt der opulenten Mahlzeit ist dabei ein köstlicher gefüllter Truthahn. Nach dem Dessert werden dann die Geschenke ausgepackt, bevor es zur Mitternachtsmesse, der Misa del Gallo, geht.
Silvester in Quito
An Silvester gibt es verschiedene Rituale, mit denen das neue Jahr fröhlich begrüßt wird. Eines der traditionellsten ist das Verbrennen der sogenannten “Monigotes”, zu Deutsch Witzfiguren: Aus Altkleidern, Holz oder Papier werden lebensgroße Figuren gebastelt, die Personen darstellen, die im alten Jahr eine wichtige Rolle gespielt haben, gestorben sind oder besonders positiv oder negativ aufgefallen sind. Zu Mitternacht werden die Figuren verbrannt und die Quiteños sind bereit für das neue Jahr. Die schönsten Monigotes werden prämiert, wer kein Talent zum Basteln hat, kann sich jedoch auch eine Puppe kaufen.
Silvesterbräuche
Wie in Spanien ist es auch in Ecuador Brauch, um Mitternacht bei jedem Glockenschlag eine Weintraube zu verspeisen.
Um zu erfahren, was das neue Jahr bereithält, wenden viele Ecuadorianer die Technik des “Ei im Glas” an: um Mitternacht zerschlägt man ein Ei in ein mit Wasser gefülltes Glas und lässt es über Nacht stehen. Am nächsten Morgen kann man – wie hierzulande beim Bleigießen – aus den entstandenen Formen die Zukunft ablesen.
Reichtum ist auch in Ecuador heiß begehrt, so gibt es verschiedene Silvestertraditionen, die dafür sorgen sollen, dass im kommenden Jahr der Rubel rollt.
So soll es zum Beispiel Reichtum bringen, wenn man am Silvesterabend Geld in die Schuhe oder Socken steckt.
Mit dem gleichen Ziel werfen die Ecuadorianer einen goldenen Ring in das Sektglas, mit dem um Mitternacht angestoßen wird und waschen sich anschließend die Hände mit Zucker und Sekt.
Trägt man am letzten Abend des alten Jahres die Unterwäsche verkehrt herum, so wird im neuen Jahr niemals neue Kleidung fehlen.
Je jünger die erste Person ist, die man beim ersten Verlassen des Hauses im neuen Jahr trifft, desto glücklicher verlaufen die kommenden zwölf Monate.
Mit einem Koffer um Mitternacht das Haus zu verlassen und damit einmal um den Block zu gehen ist ein Garant für zahlreiche Reisen im kommenden Jahr.
Schließlich gibt es noch den Glauben, dass verschiedene Kerzenfarben unterschiedliche Wünsche erfüllen können: blaue Kerzen bringen Frieden, während gelbe Kerzen für Reichtum, rote für Leidenschaft und grüne für Gesundheit sorgen. Weiße und orangefarbene Kerzen zündet derjenige an, für den Intelligenz das höchste Gut ist.
In diesem Sinne: eine fröhliche Silvesterfeier und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
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