Letztes Wochenende habe ich mich entschieden, einen der Tagesausflüge zu machen, von denen ich seit Beginn meines Aufenthalts in Ecuador geträumt habe – der Besuch der Quilotoa-Lagune. In diesem Blog erfahrt ihr alles Wissenswerte zur Destination selbst. Außerdem gibt es Informationen zur Anreise, den Kosten und Dingen, an die man im Voraus denken sollte. Also macht es euch gemütlich und lest den Artikel in aller Ruhe.
Die Anreise nach Quilotoa
Da Quilotoa circa 2,5 Stunden von Quito entfernt liegt, lohnt es sich auf jeden Fall, sich früh morgens auf den Weg zu machen. Ich bin um 7:30 Uhr am Plaza Grande, einem der zentralen Plätze hier, gestartet. In einem Kleinbus habe ich mich auf den Weg in Richtung Lagune gemacht. Zu Beginn passiert man vor allem den Süden Quitos und später die Orte Tambillo, Machachi und Latacunga. Je weiter man sich von der Hauptstadt entfernt, desto mehr merkt man, wie die Umgebung ruhiger und ländlicher wird. Auf der Strecke sind schöne Felder und Vulkanlandschaften zu beobachten und nur ganz vereinzelt Häuser. Die Bauten, die man sieht, sind häufig alleinstehend. Nur eine einzige Familie wohnt darin und versorgt sich mit selbst angebauten Pflanzen und Viehzucht. Allein dieser Anblick ist schon faszinierend, da sich sicher die wenigsten von uns vorstellen können, so zu leben.
Um die Fahrtzeit zu verkürzen, haben wir einen ersten Stopp in der indigenen Gemeinde “Tigua“ eingelegt. Dieses Dorf ist vor allem bekannt für seine Kunst. Wir wurden mit einem warmen Canelazo, einem traditionellen Willkommensgetränk Ecuadors, begrüßt. Zudem bekamen wir traditionelle Instrumente und handgefertigte Masken gezeigt. Canelazo wird zubereitet, indem man Wasser mit Zimtröllchen und Zuckerrohrsaft aufkocht und dann „Aguadiente“, ein alkoholisches Getränk hinzufügt. So wärmt das Getränk die Menschen in der Andenregion vor allem in kalten Nächten. Außerdem wurde ecuadorianische Musik gespielt und es wurde ein Tanz aufgeführt. Wer sich für die Kultur des Landes interessiert, für den ist Tigua sicher einen Besuch wert.
Einen weiteren Stopp haben wir beim „Toachi River Canyon“ gemacht, einem Flussufer, bei dem man auch nochmal die eindrucksvollen Gesteinslandschaften ansehen und ein paar Erinnerungsfotos mit der Ecuador-Flagge machen kann. Dieser Ort ist gar nicht mehr weit von Quilotoa entfernt ist. So kamen wir innerhalb der nächsten zehn Minuten an unserem Ziel an.
Wanderung zur Lagune
In meinen Vorstellungen zu dem Ort habe ich damit gerechnet, dass Quilotoa lediglich eine von Vulkanen umgebene Lagune ist. Was ich allerdings nicht wusste, ist, dass es sich dabei um ein ganzes Dorf mit Straßen, Restaurants und Geschäften handelt. Auf dem Weg zum „Quilotoa Viewpoint“, dem Aussichtspunkt, kann man an einer Menge Verkaufsständen Halt machen und sich mit allem Nötigem versorgen. Wenn man schließlich das Plateau erreicht, ist der Ausblick einfach nur atemberaubend. Die Lagune ist riesig und strahlend türkis. Ich dachte zuvor immer, dass die zahlreichen Fotos, die man im Internet sieht, retuschiert seien, aber das ist nicht grundlegend der Fall – die Farbe ist wirklich so schön!
Die Kajakfahrt selbst
Nach etwa 45 Minuten Fußmarsch kommt man unten an, von wo aus das Wasser nochmal in einer anderen, grünlicheren Farbe schimmert. Dort ist auch ein Steg, den man betreten kann, oder man setzt sich einfach an den Strand und genießt den Anblick. Wir haben uns für die 30-minütige Kajakfahrt entschieden, um den See selbst zu erkunden und das schöne Wetter zu genießen. Diese hat übrigens nur 3$ pro Person gekostet, was wir wirklich angemessen fanden. Das Ganze war zwar anstrengend in den Armen, aber auch ein guter Ausgleich zu der vorherigen Beinarbeit. Als wir genug von der schönen Lagune gesehen hatten und auch der Hunger sich langsam aber sicher eingeschlichen hat, haben wir uns entschieden, den Rückweg anzutreten.
Restaurantbesuch und Rückweg
Die Wanderung nach oben dauert aufgrund der starken Steigung ein gutes Stück länger, aber wir hatten zum Glück ja keinen Zeitdruck und haben ein paar Pausen zur Erholung eingelegt. Wer sich den Rückweg nicht zutraut, der kann für 10$ auch auf einem Esel nach oben reiten; wir haben uns aus Tierschutzgründen allerdings entschieden, dies nicht zu unterstützen. Oben angekommen haben wir ein tolles Restaurant namens “Chuquirawa” gefunden, das sowohl traditionelle Fleisch-, als auch wirklich leckere vegetarische Gerichte anbietet. Gestärkt und zufrieden mit unserem Ausflug haben wir uns zurück zu unserem kleinen Transportbus gemacht. Dort angekommen, sind den meisten von uns direkt die Augen zugefallen, sodass wir auf der Rückfahrt keine weiteren Stops mehr eingelegt haben. Dennoch haben wir uns über die tollen Erfahrungen ausgestauscht und waren uns einig – Quilotoa ist auf jeden Fall einen Besuch wert!
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