Die Galapagosinseln liegen ca. 1.000km westlich vom ecuadorianischen Festland entfernt im Pazifischen Ozean. Insgesamt gehören dieser Inselgruppe mehr als 100 kleine Inseln an, aber lediglich 13 besitzen eine Fläche von mehr als 10km2. Weiterhin sind nur 5 davon bewohnt, nämlich San Cristobal, Santa Cruz, Isabela, Floreana und Baltra.
Seit dem Jahr 1978 gehört die Inselgruppe dem Weltkulturerbe der UNESCO an, was auf ihre weltweit einzigartige Biodiversität zurückzuführen ist. Auf den Galapagosinseln wurden bisher mehr als 7000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten registriert, was im Verhältnis zu ihrer relativ geringen Fläche von 8.000km2 enorm ist. Schätzungsweise gibt es sogar noch ca. 15% mehr Spezies, die bisher noch nicht entdeckt wurden. Bereits 1835 bereiste der berühmte Naturwissenschaftler Charles Darwin die Inseln und durch seine Observationen entstand knapp ein Vierteljahrhundert später sein Lebenswerk „Theory of the Evolution of Species“.
Im Folgenden wird näher auf die am häufigsten vorkommenden und daher bekanntesten Tier- und Pflanzenarten der Galapagosinseln eingegangen.
Die Galapagos-Riesenschildkröte
Wenn man den Begriff „Galapagos“ hört, denken die meisten von uns sicher als Erstes an die Galapagos-Riesenschildkröte. In der Tat ist diese nicht nur eine für die Inseln typische Art, sondern zugleich auch ihr Namensgeber. „Galapago“ bedeutet aus dem Spanischen übersetzt nämlich „Wulstsattel“ und bezieht sich auf den Schildkrötenpanzer, welcher bei einigen Arten im Nackenbereich wie eine Art Sattel aufgewölbt ist.
Wie groß die Galapagos-Riesenschildkröte im Vergleich zu anderen Arten wirklich ist, ist schwer vorzustellen, bis man die Tiere mit eigenen Augen sieht. Ausgewachsene Schildkröten erreichen nicht selten eine Panzerlänge von bis zu 130 cm und wiegen bis zu 250 kg. Sie können außerdem bis zu 175 Jahre alt werden. Je nach Ernährungsweise weisen die Tiere unterschiedliche Panzerformen auf. Jene, die sich von Bodenwuchs ernähren, haben oft kuppelförmige Panzer und diejenigen, die auf Büsche und Opuntien zurückgreifen, eher sattelförmige Panzer. Schildkröten mit Sattelrückenform sind gekennzeichnet durch längere Hälse und höhere Panzer, wodurch Sie sicherstellen an jegliche Nahrung, die nicht auf dem Boden wächst, zu gelangen. Schildkröten mit sattelförmgiem Panzer sind vor allem auf den Galapagosinseln Española, Isabela, Pinzon und Fernandina angesiedelt. Die Galapagos-Riesenschildkröten mit Panzer-Kuppelform sind ebenfalls auf der Insel Isabela und auf den Galapagosinseln San Cristóbal und Santa Cruz zu finden
Lebensraum, Ernährung und Fortpflanzung
Wie bereits erwähnt, sind die tagativen Tiere am ehesten auf den Inseln Santa Cruz und Isabela, aber auch auf Española, Pinzon, Santiago oder San Cristobal zu finden. Die beste Zeit, um sie zu sehen, ist im Sommer früh am Morgen oder am späten Nachmittag. Im Winter hingegen sind sie am aktivsten zur Mittagszeit. Ist die Riesenschildkröte inaktiv, so schläft sie meistens. Ihre tägliche Schlafenszeit beträgt bis zu 16 Stunden. Zudem sind die Schildkröten Herbivoren; sie ernähren sich vorwiegend von Kräutern, Gräsern, Beeren und Kakteen, weshalb sie sich vor allem in Hochlandgebieten, wo üppige Vegetation zu finden ist, aufhalten. Finden die Schildkröten mal kein Futter oder Wasser, so können diese nicht nur mehrere Tage, sondern mehrere Monate ohne aktive Nahrungszufuhr fortbestehen, was Ihr Überleben auch in Trockenzeiten sichert.
Geschlechtsreif werden die Tiere im Alter von etwa 20 bis 30 Jahren. Weibchen und Männchen sind gut zu differenzieren. Männliche Schildkröten sind schwerer, haben einen längeren Schwanz und sind mit einem flachen Panzer ausgestattet. In den Monaten Dezember bis August findet die Paarungszeit statt und die Weibchen legen zwischen Ende Juni und November ihre Eier in ihren Nestern in den wärmeren Küstengebieten ab. Pro Tag kann eine Galapagos-Riesenschildkröte mehrere Kilometer zurücklegen. Um vom Hochland zur Küstenregion zu gelangen, wandern sie circa drei Wochen und legen dabei mehrere Meilen zurück. Bis der Nachwuchs aus den etwa 4 bis 17 Eier schlüpft, vergehen rund 250 Tage. Die Babyschildkröten weisen nach dem Schlüpfen ein Gewicht von 60-100 Gramm auf und sind von Beginn an auf sich allein gestellt. Es erscheint zunächst unvorstellbar, dass ihr Gewicht eines Tages mehr als 250.000 mal schwerer sein würde.
Feinde
Als noch nicht ausgewachsenes Tier ist die Galapagos-Riesenschildkröte vor Raubvögeln, wie zum Beispiel Falken, nicht sicher. Auch Wildhunde gehören zu den natürlichen Feinden junger Schildkröten. Sind die Riesenschildkröten ausgewachsen, haben sie keine natürlichen Feinde mehr, jedoch können Katzen, Wildhunde und Ratten ihre Rückzugsorte und Nester zerstören.
Gefährdung
Leider ist die Existenz der Galapagos-Schildkröten seit einigen Jahren stark bedroht. Bereits fünf von 15 ursprünglich bekannten Arten sind vollständig ausgerottet und nur noch 12.000-15.000 von einst 100.000-200.000 Exemplare sind noch am Leben. Die Tiere sind demnach als höchst schutzbedürftig eingestuft worden. Seit 1960 existiert ein Artenschutzprojekt und bisher ist es gelungen, 2.500 Jungtiere nachzuzüchten. Als gute Nachricht bleibt ebenfalls festzuhalten, dass die Ferdinanda-Schildkröte, die 1906 das letzte mal gesichtet wurde und als ausgestorbene Art galt, 2019 wieder entdeckt wurde. Somit konnte die Ferdinanda- Galapagos-Riesenschildkröte aus dem Verzeichnis der ausgestorbenen Tiere gestrichen werden.
Um das Überleben der Tiere auf den Galapagosinseln zu gewährleisten, ist es von höchster Priotität die Inseln auch als Tourist bestmöglich zu schützen, indem man keinesfalls fremde Pflanzenarten einführt, die Tiere in ihrem natürlichen Habitat nicht stört und die Inseln genauso zurücklässt, wie man sie vorgefunden hat.
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