Schon bevor ich in Ecuador ankam, wusste ich, dass ich unbedingt den Handarbeitsmarkt in Otavalo besuchen möchte. Jedoch wusste ich, nicht dass die Provinz Imbabura, in der Otavalo sich befindet, so unglaublich faszinierend und wunderschön ist. Damit ihr mehr wisst als ich, werde ich euch ein bisschen von meinem aufregenden Wochenende in Imbabura erzählen.
Frühstück in Cayambe
Wer die Provinz Imbabura wirklich kennenlernen möchte, wird nicht an dem traditionellen Frühstück in Cayambe vorbeikommen. Die sogenannten Bizcochos sind im ganzen Land bekannt und unglaublich beliebt. In der Stadt Cayambe findet man an jeder Ecke eine Bizcocho-Fabrik. Manchmal hat man sogar die Möglichkeit den Bäckern beim Vorbereiten des Gebäcks zuzusehen und meistens kann man dort auch ein Frühstücksmenü für etwa $4 bekommen. Dieses besteht aus mehreren Bizcochos, einem frischgepressten Saft, Ei, Queso de Hoja (ähnelt Mozzarella) und nach Wahl einem Kaffee oder einer heißen Schokolade.
Der Markt in Otavalo
Unser Weg führte uns nach Otavalo. Jeder der sich über Ecuador informiert, stolpert früher oder später über Informationen über den Handarbeitsmarkt in Otavalo. Die Otavaleños sind für ihre Handarbeitskünste bekannt und schon zur Zeit der Inkas wurde die Tradition gepflegt. Wer sich für die Geschichte rund um die Handarbeitskunst interessiert, sollte auf jeden Fall das interaktive Museum Otavalango besuchen. Dort kann man auf dem Gelände einer alten Webfabrik den Arbeitern und Arbeiterinnen bei ihrer Arbeit zugucken und sich über die indigene Kultur informieren.
Der größte Indio-Markt Lateinamerikas befindet sich im Stadtzentrum auf dem Plaza de Ponchos und findet zwar jeden Tag der Woche statt, jedoch lohnt sich der Besuch an einem Samstag am meisten. Auf dem Markt findet man von handgemachten Ponchos, bunten Tüchern, Schmuck, Lederware bis hin zu kommerziellen Waren alles Erdenkliche. Besonders die bunten Farben des Marktes haben mich sehr fasziniert und in ihren Bann gezogen. Wer auf der Suche nach Souveniers ist, sollte auf diesem Markt zuschlagen, denn die Auswahl ist unschlagbar und man kann die einheimische Bevölkerung unterstützen.
Die Cascada de Peguche
Nach dem Markt ging es zur Cascada de Peguche im Osten der Stadt, welche nur 15 Minuten mit dem Auto vom Plaza de Ponchos entfernt ist. Für einen Eintrittspreis von $0,50 pro Person kann man den Wasserfall besuchen. Nach einem kurzen Fußweg durch einen wohlriechenden Eukalyptuswald erreicht man den ca 20 Meter hohen Wasserfall. Im umliegenden Wald gibt es die Möglichkeit zu Campen, Grillen und die Natur zu genießen. Außerdem wird der Ort für Zeremonien, wie beispielsweise Reinigungsbäder, der indigenen Bevölkerung genutzt.
Das Thermalbad von Chachimbiru
Am nächsten Tag starteten wir schon vor dem Frühstück, um das Thermalbad in Chachimbiru zu besuchen. Das Thermalmineralwasser von Chachimbiro ist vulkanischen Ursprungs und hat deshalb neben den vielen Mineralien, wie Magnesium, Kupfer, Fluor oder Eisen, auch eine angenehme Temperatur zwischen 30 °C und 55 °C. Außerdem soll es bei verschiedensten Erkrankungen heilend wirken. Neben dem Badebereich bietet der Ort einen Spa-Bereich, Unterkünfte und auch Restaurants. Der Eintrittspreis für den Badebereich beläuft sich auf $5 und für einen Aufpreis von weiteren $5 kann man auch den Spa-Bereich nutzten.
Nach dem entspannenden Bad fuhren wir weiter zum Aussichtspunkt „Pablo Arenas“. Von dort aus hat meinen atemberaubenden Blick über das Tal bis hin zum Vulkan Imbabura. Auf der Fahrt aus dem Tal bis zum Aussichtspunkt fährt man zwischen Brombeersträuchern, Avocadobäumen und vielen weiteren Anbauflächen hindurch und erreicht schließlich das kleine Dorf Pablo Arenas.
Die Lagune Yahuarcocha
Weiter ging es zur Yahuarcocha Lagune in der Nähe der weißen Stadt Ibarra. Diese Lagune beeindruckt besonders mit ihrer Größe von 257 Hektar. Der Name kommt aus der Sprache Quechua und bedeutet „Lagune des Blutes“. Der Legende nach soll dort eine der wichtigsten und verheerendsten Schlachten der indigenen Bevölkerung stattgefunden haben und sich die Lagune durch das Blut der gefallenen Kämpfer rot verfärbt hat. Den besten Blick auf die Lagune bietet der Aussichtspunkt „San Miguel Arcangel“. Dieser liegt auf einer Höhe von 2.402 Meter und lässt einen sowohl auf die Lagune als auch auf die Stadt Ibarra hinabblicken.
Abschließender Tipp
An diesem Wochenende ist mir klar geworden, dass die Provinz Imbabura wesentlich mehr zu bieten hat als nur den Markt in Otavalo. Deshalb lautet mein abschließender Tipp: Nehmt euch mindestens 3 Tage Zeit um diese wunderschönen Orte zu erkunden und die Landschaft sowie die Kultur zu genießen.
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