Ein Tag im… Regenwald in Ecuador

Im August 2015 sind wir in Ecuador und das erste Mal im Regenwald von Cuyabeno. Es ist zwar nicht meine erste Regenwald Reise in Ecuador, da ich vor zehn Jahren schon einmal eine Zeit in einer Lodge im Napo Gebiet gearbeitet habe, aber der Schwemmwald von Cuyabeno ist schon etwas ganz Besonderes. In Lago Agrio werden wir von unserem Guide, Tamara, abgeholt und mit einem schaukelnden Bus bis zum Anleger gefahren. Dort gibt es ein leckeres Mittagessen und wir kaufen vorsichtshalber in dem kleinen Laden am Anleger Santa Maria Kekse, da wir ja nicht wissen, ob es diese oder andere Süßigkeiten im Regenwald gibt.

 

Mit dem Motorkanu fahren wir zu unserer Lodge

Nach dem Mittag steigen wir ins Motorkanu und fahren jeweils mit zehn Personen, dem Guide und dem Fahrer zu unserer Lodge. Zuerst ist in dem dichten Grün um uns herum wenig Leben zu erkennen. Doch dann  zeigt Tamara in die Baumwipfel und als wir genauer hinsehen, entpuppt sich der große schwarze Fleck als ein Faultier. Wir beobachten es fasziniert, wie es mit bedächtigen Bewegungen isst. Kurz darauf fliegt ein Reiher aus dem Gebüsch und dann begleitet uns eine ganze Gruppe von Totenkopfäffchen ein Stückchen auf unserem Weg. Der Fluss Aguarico windet sich durch den Regenwald und endet letztendlich in der Laguna Grande, der größten Lagune im Cuyabeno Reservat.

 

 

Unsere Lodge liegt direkt an der Lagune und besteht aus Holzhütten, die auf Pfählen stehen. Es gibt keine Fenster, nur ein paar Jalousien. Die Geräusche und Lebewesen des Dschungels können also fast ungehindert in die Hütten kommen. So ist es jedes Mal, wenn wir zurückkommen eine Überraschung, was wir wohl wieder finden: eine Riesenkröte,  Tellergroße Motten, Zikaden… Ein anderer Gast hat sogar eine Regenbogenboa in der Dusche gefunden! Auf einer Regenwald Reise in Ecuador sollte man auf alles gefasst sein!

 

Ein wahres Tierparadies erwartet uns!

 

 

Der Tag klingt aus mit einer schönen Bootstour auf der Laguna Grande. Der Sonnenuntergang ist spektakulär und wer möchte, kann in dem sehr sedimentreichen Wasser schwimmen. Aber Vorsicht, denn die Struktur des Wassers ist so dicht, dass es extrem anstrengend ist! Außerdem wollen wir natürlich wieder zurück ins Boot, was die letzte Kraftanstrengung des Tages ist. Erschöpft und glücklich schlafen wir gut geschützt vom Moskitonetz ein. Für den nächsten Tag wünschen wir uns nur noch, dass wir die pinken Flussdelfine zu Gesicht bekommen oder vielleicht eine Anakonda oder einen Brüllaffen oder oder oder…