Galapagos Insel Isabela

Galapagos Insel Isabela

Die Insel Isabela auf einen Blick

Fläche:

4588 km²

Höchster Punkt:

Vulkan Wolf: 1737 m

Bevölkerung:

2.200 Einwohner

Anreisemöglichkeiten:

Speedboat, Kreuzfahrtschiff, Kleinflugzeug

Wichtige Tiere und Pflanzen:

verschiedene Arten von Schildkröten, Galapagos-Pinguine, Flugunfähige Kormorane, Flamingos, Mangrovendarwinfinken (endemisch), Landleguane, Lava-Reiher, Galapagos Spottdrossel, Baumfarne, Scalesia, Mangroven u.v.m.

schematische Karte von Galapagos mit Fokus auf Isabela

Allgemeine Informationen

Isabela ist mit Abstand die größte Galapagos Insel und macht über die Hälfte der Landfläche des gesamten Archipels aus. Die Insel ist durch das Verschmelzen von sechs Vulkanen entstanden, von denen die meisten auch heute noch aktiv sind. Denn die Isabela liegt mit am westlichsten und somit noch in unmittelbarer Nähe zu dem vulkanischen Hotspot durch den die Galapagos Inseln entstanden sind.

Die Insel ist nach der spanischen Königin Isabella I. benannt, die viele Entdeckungsfahrten zu Zeiten der Kolonialisierung finanziell unterstützt hat. Ihre ursprüngliche englische Bezeichnung ist Albermarle, nach dem Duke Albemarle von Ambrose Cowley, einer der ersten Personen, die die Insel um 1684 betreten hat. An der geschützten Tagus Bucht im Nordwesten legten im Laufe der Zeit Piraten, Seeräuber und Walfänger an. Charles Darwin besuchte die Insel um 1835.

Die jetzige Hauptstadt Puerto Villamil wurde von Antonio Gil, einer bekannten Persönlichkeit aus Guayaquil, gegründet. Nach und nach begann sich Kalkproduktion aus gebrannten Korallen zu entwickeln. Im Zentrum der Insel bei der Siedlung Santo Tomas wurde Schwefel aus einem Vulkankrater gewonnen. Beide Projekte entwickelten sich jedoch wegen des geringen Vorhandenseins von Wasser nur mäßig. Heute lebt die Bevölkerung hauptsächlich von Fischerei, Landwirtschaft und Tourismus.

Auf Isabela gibt es recht viele, geologisch gesehen junge, Lavafelder, weshalb die Böden nicht so nährstoffreich und die Vegetation damit nicht so üppig ist wie auf anderen Inseln. Dennoch ist die Artenvielfalt der Insel erstaunlich: Es gibt mehr wildlebende Schildkröten als auf den anderen Inseln zusammen, wobei sich an jedem Vulkan eine eigene Unterart entwickelt hat. Die nährstoffreichen Gewässer der Westküste bieten ideale Bedingungen für Wale, Fische und Meeresvögel. Es wurden etwa 16 Walarten in der Umgebung gesichtet.

Isabela wird bei vielen Kreuzfahrttouren angesteuert und kann in ein Inselhopping mit eingebaut werden. Wer die Schönheit der Insel in Ruhe erleben und sie intensiv mit geführten Tagesausflügen erkunden möchte, für den bietet sich auch ein individueller Hotelaufenthalt an. Wir beraten Sie dazu

Die wichtigsten Besucherorte

Mauer der Tränen

Der eher traurige Besucherort „Muro de lagrimas“ liegt etwa 7 km außerhalb von Puerto Ayora und kann zu Fuß über einen ausgeschilderten Wanderweg erreicht werden. Der Pfad führt vorbei an weißem Sandstrand und Lagunen, die von allen vier Mangrovenarten der Galapagos Inseln umgeben sind. Nachdem Sie noch ein Stück Trockenzone passiert haben, erreichen Sie die Mauer. Sie musste als Zwangsmaßnahme von Sträflingen der berüchtigten Strafkolonie „Porvenir“ errichtet werden. Die Erbauung der etwa 150 m langen Mauer aus scharfkantigen Lavasteinen dauerte von 1946 bis 1959 an. Währenddessen gab es unzählige Todesfälle und die Mauer stellt heute ein Mahnmal für diese dunkle Zeit dar.

Heute kann man zwischen den Steinen viele bunte Lavaeidechsen umherhuschen sehen. Nahegelegene Aussichtspunkte bieten atemberaubende Blicke auf die Bucht und die umgebende Landschaft.

Die Mauer der Tränen ist auch eines der Ziele der Yacht Solaris und des Katamarans Treasure.

Schildkrötenbrutzentrum und Feuchtgebiete

Das Brutzentrum Arnaldo Tupiza befindet sich etwa 1,5 km nördlich von Puerto Villamil und ist gut zu Fuß erreichbar. In dem Zentrum sind einige Unterarten der Galapagos Riesenschildkröten zu finden, die nur auf Isabela endemisch sind, darunter auch solche, die aktuell als gefährdet gelten. Mittels Brutanlagen werden hier die Schildkröteneier ausgebrütet. Adulte Tiere werden in weitläufigen Gehegen gepflegt. Bei einem Rundgang durch das Zentrum kann man die Bemühungen, die einzelnen Arten zu erhalten und die Populationen zu vergrößern, hautnah verfolgen.

Auf dem Weg zum Brutzentrum kommt man an den Feuchtgebieten vorbei, die sich bis an die Küste erstrecken. Die Seen und Sümpfe sind ein Paradies für Vogelbeobachter, denn hier können über 20 Arten von Wattvögeln beobachtet werden, darunter auch Flamingos. In den Feuchtgebieten sind alle vier Mangrovenarten zu finden.

Das Brutzentrum mit den angrenzenden Feuchtgebieten besuchen Sie zum Beispiel mit den Yachten Fragata oder Golondrina

Vulkan Sierra Negra

Den Vulkan Sierra Negra kann man im Rahmen einer geführten Wanderung von Puerto Villamil aus besuchen. Die Anfahrt erfolgt in einem Kleinbus oder Sammelfahrzeug bis Santo Tomás und dauert etwa 45 Minuten. Von dort wandern Sie etwa 9 km bis zum Kraterrand. Mit einer Höhe von 1490 m zählt er mit zu den höchsten Erhebungen auf Isabela. Die beeindruckende Caldera hat eine Nord-Süd-Ausdehnung von 10 km und der ost-westliche Durchmesser beträgt 9 km. Damit ist die Caldera des Vulkans Sierra Negra die zweitgrößte der Welt. Die Wanderung führt ein Stück entlang des Kraterrandes wobei Sie die spektakuläre Aussicht über die mondähnliche Landschaft zu weiteren Vulkanen auf Isabela und bis zur Insel Fernadina genießen können. Ein Abstecher zum noch aktiven benachbarten Vulkan Chico lohnt sich, dabei läuft man zum Teil entlang recht junger erstarrter Lavaströme. Eine etwas ausgedehntere Wanderung führt zu einem System von Fumarolen, also vulkanischen Dampfaustrittsstellen, an denen zu Zeiten der Kolonisierung Schwefel abgebaut wurde.

Einen Ausflug zum Vulkan Sierra Negra machen Sie unter anderem während einer Kreuzfahrt mit der Yacht Angelito.

Concha Perla

Die türkisblaue, glasklare Bucht von Concha Perla kann man mit einem Spaziergang von Puerto Villamil aus erreichen. Man läuft etwa 20 Minuten zum Pier oder kann ein Taxi nehmen. Von dort führt ein schmaler Holzsteg durch Mangroven zu einer Plattform. Hier kann man in den natürlichen Pool von Concha Perla klettern oder springen und mit oder ohne Schnorchel die Unterwasserwelt bestaunen. Über Wasser und zwischen den Mangroven kann man häufig Seelöwen, Pinguine, Braunpelikane, Darwinfinken, Meeresleguane, Flamingos und verschiedene Arten von Zugvögeln sehen.

Los Túneles

Die Lavatunnel im Süden von Isabela haben sich dadurch gebildet, dass Lavaplatten zusammengebrochen und zum Teil ins Meer gestürzt sind. Unter Wasser ist somit ein Tunnelsystem entstanden und über Wasser sind verschieden große Brücken, Bögen und Plattformen übriggeblieben auf denen sich oft Seevögel niederlassen, darunter Flamingos, Albatrosse, Blaufußtölpel – zum Teil nistend oder mit Jungtieren – sowie Fregattvögel. Die Unterwasserwelt ist unglaublich vielfältig und ein Paradies für Taucher und Schnorchler. Man kann Meeresschildkröten gemächlich an einem vorbeischwimmen sehen, Weißspitzenriffhaie in den Felshöhlen erblicken und verschiedene Arten von Rochen sowie Seepferdchen, Krabben, bunte Tropische Fische und tauchende Seelöwen beobachten. Die Anfahrt erfolgt mit einem Ausflugsboot von Puerto Villamil aus und dauert etwa 45 Minuten.  Dabei fährt man entlang von Mangroven und schließlich zwischen den Lavaformationen hindurch, auf denen zum Teil Kakteen wachsen.

Tintoreras

Mit einer nur etwa 10 minütigen Bootsfahrt im Kajak oder Panga von Puerto Villamil aus, erreicht man diese Gruppe von winzigen Inselchen, die von türkisblauem Wasser umgeben sind. Auch im Rahmen einer Kreuzfahrt, zum Beispiel mit der Yacht Estrella können Sie diesen Ort erkunden. Der Name Tintoreras ist die spanische Bezeichnung für Weißspitzenriffhaie, die charakteristisch für die Gewässer um die Inselchen sind. An verschiedenen Stellen kann man beim Schnorcheln diese Tiere gut beobachten. Auch weitere Arten wie Meeresschildkröten, Seelöwen, Meeresleguanen und bunte tropische Fische können gesichtet werden. Mit etwas Glück sieht man auf den Felsinselchen sogar Galapagos Pinguine sitzen. Ziemlich sicher kann man Blaufußtölpel, verschiedene Meeresvögel, Reiher und Meerechsen sehen. Auf einer der größeren Inseln der Gruppe gibt es einen kurzen Rundweg über ein Feld aus Lavagestein. Selbst von hier aus kann man in den Becken und Felsklüften die Unterwasserwelt beobachten.

Moreno Point

Moreno Point ist ein Besucherort im Südwesten der Insel Isabela, der nur im Rahmen einer Kreuzfahrt angesteuert werden kann, zum Beispiel mit dem Katamaran Archipel I oder dem Segelschiff Mary Anne. Bereits vom Schiff aus und wenn man sich mit dem Panga dem Landeplatz nähert, hat man einen beeindruckenden Blick über die Landschaft von Isabela mit dem Vulcan Cerro Azul im Hintergrund. Man kann eine Wanderung über Pähoehoe-Lavafelder machen, die durch dünnflüssige Lava entstanden sind und diese mondähnliche Landschaft geformt hat. Denken Sie für die Wanderung bitte an festes Schuhwerk. Die eher spärliche Vegetation ist von Kakteen, Gräsern und Farnen geprägt, während die küstennahen Lagunen von Mangroven gesäumt sind. Hier kann man Flamingos, Bahamaenten und die endemischen flugunfähigen Kormorane sowie andere Küstenvögel sehen. In den Gewässern vor Moreno Point können beim Schnorcheln Haie, Meeresschildkröten und Rochen beobachtet werden.

Elizabeth Bay

Elizabeth Bay ist ebenfalls ein beliebter Ort der Insel Isabela bei einer Kreuzfahrt. Er wird zum Beispiel mit der Ocean Spray angesteuert. An Land ist hier keine Landung erlaubt, aber die Umgebung ist auch vom Wasser aus sehr interessant. Die geschützte und von Roten und Schwarzen Mangroven umgebene Bucht ist ein beliebter Rast- und Futterplatz für Meeresschildkröten. Daneben kann man auch die endemischen flugunfähigen Kormorane, Pelikane, Lavareiher und andere Meeresvögel sichten. Auf den der Bucht vorgelagerten Mariela Inselchen können mit großer Wahrscheinlichkeit vom Wasser oder vom Panga-Boot aus Galapagos Pinguine beobachtet werden. Unter Wasser findet man neben den Meeresschildkröten auch Rochen, Weißspitzenriffhaie und bunte tropische Fische.

Urbina Bay

Urbina Bay im Westen der Insel Isabela ist ein geografisch interessanter Ort. Denn beim letzten Ausbruch des Vulkans Alcedo 1954 wurden 6 km des Küstenstreifens um etwa 5 m angehoben. Auf dem so neu entstandenen Uferstück findet man Überreste von abgestorbenen Meereslebewesen, hautsächlich jedoch Korallenköpfe. Nach einer nassen Landung im Rahmen Ihrer Kreuzfahrt, zum Beispiel mit der Nemo II, können Sie dem Pfad folgen, der über diesen jungen Küstenstreifen führt. Dabei werden Sie sicher die ein oder andere Riesenschildkröte sowie Leguane beobachten können. Daneben findet man mit etwas Glück Spottdrosseln, Galapagos-Falken und Darwinfinken. In Ufernähe sind häufig Flugunfähige Kormorane zu sehen. Bevor Sie wieder an Bord gehen, haben Sie noch die Möglichkeit zu Schnorcheln

Tagus Cove

Ebenfalls im Westen von Isabela, direkt gegenüber der Insel Fernandina, liegt die riesige halbrunde Tagus Bucht. Auch dieser Ort kann nur mit einer Kreuzfahrt besucht werden und wird zum Beispiel von der Yacht Calipso. Bereits bei der Anfahrt mit dem Beiboot kann man verschiedene Seevögel beobachten. Früher war die Bucht ein beliebter Anlegeplatz für Walfänger und Piraten, davon zeugen heute noch Namen und Wörter, die in die Felsen geritzt wurden. Nach der trockenen Landung führt ein steiler aber kurzer Pfad zunächst zum Darwinsee direkt hinter der Bucht. Dabei handelt es sich um einen Salzwassersee, der sich in einem Tuffsteinkegel befindet. Sie folgen dem Pfad weiter durch die typische Trockenvegetation zu einem Aussichtspunkt, von dem aus Sie eine beeindruckende Sicht über Isabela mit ihren verschiedenen Vulkanen sowie in Richtung der Insel Fernandina haben.

Wieder am Wasser sollten Sie auch hier die Gelegenheit zum Schnorcheln nutzen, denn Sie können Haiarten, Meeresschildkröten und vielleicht sogar Seesterne und Seepferdchen entdecken.

Vicente Roca Point

Vicente Roca Point liegt am westlichen Zipfel im Norden der Insel Isabela und ist für seine erstaunliche Unterwasserwelt bekannt. Es gibt keine Anlegemöglichkeit, deshalb erkunden Sie die Umgebung vom Wasser aus, zum Beispiel bei einer Kreuzfahrt mit der Segelyacht Samba. Die geologisch interessante zerklüftete Steilküste bietet optimale Nistplätze für verschiedene Vogelarten, darunter Blaufuß- und Nazcatölpel, Möwen und verschieden Schwalbenarten. Beim Tauchen und Schnorcheln können Sie erleben, wie verschiedenste Meeresarten gemeinsam fressen, denn die hier verlaufenden kühlen Strömungen bringen ein reichhaltiges Nahrungsangebot mit. So sind zum Beispiel Wale, Delfine, Mondfische, Thunfische, grüne Meeresschildkröten und Seelöwen oft in Gruppen nahe bei einander zu beobachten.