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Die 10 schönsten Seen und Lagunen Ecuadors – Teil 1

Die 10 schönsten Seen und Lagunen Ecuadors – Teil 1

Das kleine Land Ecuador am Äquator ist – unter anderem landschaftlich – sehr vielfältig. Die Andenkette, die sich von Nord nach Süd durch das Land zieht, ist geprägt durch Paramo-Hochebenen, aktive und erloschene Vulkane und Calderas. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich viele dieser Calderas mit Wasser gefüllt und bilden nun eindrucksvolle Bergseen, die heute zu den landschaftlichen Attraktionen zählen. Doch nicht nur in den Anden gibt es eindrucksvolle Seen, sondern auch in den Regenwaldregion. Einige können umwandert werden und auf manchen können Boots-oder Kayafahrten unternommen werden. Im Folgenden möchten wir 10 Lagunen Ecuadors von Nord nach Süd vorstellen und Hinweise zu Lage, Flora und Fauna und möglichen Aktivitäten geben.

1 - Yahuarcocha

Die Laguna Yahuarcocha liegt nordöstlich der Stadt Ibarra in der Provinz Imbabura. Dieser See ist keine gefüllte Vulkan Caldera, sondern entstand vor etwa 12.000 Jahren während einer Eiszeit. Er hat eine Fläche von 240,51 ha und eine maximale Tiefe von 7 Metern.

Yahuarcocha bedeutet auf Kiwcha soviel wie See des Blutes. Diese Bezeichnung geht vermutlich auf eine Schlacht zwischen der indigenen Bevölkerung und den Inkas zurück, bei der das Wasser des Sees rot gefärbt wurde vom Blut der Opfer. Der See gilt bei den indigenen Einwohnern bis heute als heilig und in seiner Umgebung werden immer wieder bedeutende archäologische Funde gemacht.

Aktivitäten. Der See und seine Umgebung bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Erholung und sportlichen Betätigung. Auf dem See kann man Boot fahren und um den See herum gibt es gut ausgebaute Rad- und Fußwege. Nahe einer Uferseite befindet sich außerdem eine Autorennstrecke.

Flora und Fauna. Zu den in dem Gebiet vorkommenden Tierarten gehören Fische, Mosambik-Buntbarsch, Enten, Reiher, Kolibris, Taubenarten, Spatzen, Schwalben und Karakaras. In Richtung Westen gibt es Obstgärten mit eingeführten Arten wie Traubenkirche, Guaven, Eukalyptus, Avocado, Vanilleapfel, Brombeere, Bohne, Trompetenblume, Wandelröschen, Araukarie, Pfefferbaum, Wunderbaum und andere.

Was man mitbringen sollte. Für die Lagune Yahuarcocha sollte man bequemes Schuhwerk tragen, Wanderschuhe sind nicht unbedingt nötig, das Gelände ist vergleichsweise einfach. Wie überall in den Anden sind Sonnenschutz bzw. eine Kopfbedeckung zu empfehlen.

Blick auf den See Yahuarcocha bei Ibarra

2 - Cuicocha

Die Lagune Cuicocha liegt etwa 12 km westlich des Ortes Cotacachi in der Provinz Imbabura. Sie ist Teil des Cotacachi-Cayapas Schutzgebietes, dass sich von Imbabura bis in die Provinz Esmeraldas erstreckt. Der Kratersee ist ein beliebtes Ziel bei Reisenden, die den Norden Ecuadors erkunden. Er hat etwa 3 km Durchmesser, einen Umfang von etwa 9 km und liegt auf reichlich 3000 m Höhe. Vor etwa 3000 Jahren ist er durch die Eruption des Vulkans Cotacachi entstanden und das Wasser hat eine Tiefe von bis zu 148 m. Der Krater ist noch immer aktiv und stößt regelmäßig Gase aus, weshalb es keine Tiere im Wasser gibt. In der Mitte des Sees liegen zwei Inseln, die allerdings nicht betreten werden dürfen.

Der Ursprung des Namens Cuicocha ist nicht ganz klar, durch Wortverschmelzungen kann er sowohl See der Götter als auch Meerschweinchenlagune bedeuten. Wie dem auch sei, die Lagune gilt bis heute bei der indigenen Bevölkerung als heiliger See. Einmal im Jahr nehmen Schamane ein rituelles Bad im See.

Aktivitäten. Der See kann auf einem Wanderpfad, der entlang des Kraterrandes führt, komplett umrundet werden. Die Strecke ist ca. 9 km lang und führt an zwei Aussichtspunkten vorbei, wobei man natürlich die meiste Zeit des Weges den Blick über den See genießen kann. Am Mirador del Lago gibt es auch Unterkünfte und ein Restaurant sowie sanitäre Einrichtungen. Am Eingangsbereich zu dem Schutzgebiet der Lagune gibt es ein kleines Interpretationszentrum, in dem man sich über die Entstehung und Flora und Fauna des Sees informieren kann. Es besteht auch die Möglichkeit, Kanus zu mieten und damit auf dem See zu paddeln.

Flora und Fauna. Die Landschaft in der Umgebung der Lagune Cuicocha ist von hügeligem Moorland geprägt. Entlang des Weges kann man verschieden kleine Orchideenarten entdecken, sowie Moose, Flechten und Myrten. In den Bäumen und Sträuchern sind oft Bromelien zu finden. In der Umgebung und auch auf den Inseln im See leben Wildkaninchen, Gürteltiere, Stinktiere, Turteltauben, Kolibris, Amseln und Eulen.

Was man mitbringen sollte. Aufgrund der Höhenlage sollte man warme und windfeste Kleidung anziehen sowie Sonnenschutz auftragen. Auch eine Kopfbedeckung ist ratsam. Da der Wanderweg eher ein Trampelpfad ist und stellenweise auch recht feucht sein kann, sind wasserfeste Schuhe zu empfehlen, die auch einmal dreckig werden können. Nehmen Sie genügend Wasser und eventuell einen Snack mit.

Lagune Cuicocha mit der Meerschweincheninsel

3 - Lago San Pablo

Am Lago San Pablo kommt man bereits vorbei, wenn man auf der Panamaercana von Quito nach Otavalo fährt. Kurz bevor man in die Stadt einbiegt, erstreckt sich der See auf der rechten Seite. Der See ist in vieler Hinsicht bedeutend für die Region. Mit einer Fläche von knapp 7 km² ist er der größte See der Provinz Imbabura. Er hat eine maximale Tiefe von 48 Metern und liegt auf einer Höhe von 2660 m. Bereits von der Panamericana aus kann man verschiedene Aussichtspunkte wie z.B. Mira Lago erreichen.

Aktivitäten. Auf dem See gibt es unzählige Möglichkeiten für Wassersportbegeisterte. Von Bootstouren über Jetski, Wakeboard bis hin zu Segeltouren ist auf dem Gewässer so ziemlich alles möglich. Jedes Jahr gibt es verschiedene Meisterschaften. Bei einer wird der See sogar schwimmend durchquert. In der Gemeinde Arague am westlichen Ufer gibt es einen Wasserpark von dem aus Bootsausflüge gemacht werden können. An vielen Stellen findet man Restaurants mit lokaler Küche und Blick auf den See. Oder man macht ein Picknick in einer der vielen Buchten.

Flora und Fauna. Entlang des gesamten Ufers wächst Totora-Schilf und im östlichen Bereich auch Rohrkolben sowie Eukalyptus- Weiden- und Kiefernwälder. Aus den Totorafasern werden verschiedene kunsthandwerkliche Produkte hergestellt. Im See leben zum Beispiel Regenbogenforellen und Karpfen. Für Vogelliebhaber gibt es viel zu entdecken und beobachten: Es sind unter anderem Kormorane, Rabenenten, weiße Reiher, Entenarten, Blässhühner, Kolibris und Seeschwalben vorhanden.

Was man mitbringen sollte. Neben bequemem Schuhwerk sollte man an eine Kopfbedeckung und ausreichend Sonnenschutz denken. Auch eine Wind- und Regenjacke ist angebracht, da es zum Teil recht windig werden kann und je nach Jahreszeit recht plötzlich einsetzende Regenfälle möglich sind.

Blick auf den San Pablo See bei Otavalo

4 - Mojanda

Die Mojanda Seen erstrecken sich über die Grenze zwischen den Provinzen Pichincha und Imbabura. Wenn man von Quito nach Otavalo fährt, befindet sich der Abzweig zu den Seen kurz vor dem Ort Tabacundo. Der Seenkomplex Mojanda besteht aus drei Kraterseen auf etwa 3720 m.ü.NN, dem Caricocha, Huarmicocha und Yanacocha. Sie sind vor über 200.000 Jahren in Folge der Eruption des Vulkans Mojanda entstanden. Der größte See hat eine Fläche von 271 ha. Seit 2019 sind die Seen ein Schutzgebiet mit nachhaltiger Nutzung. Das Klima ist vergleichsweise kühl mit etwa 8 °C Durchschnittstemperatur. Westlich des Seenkomplexes befindet sich der Vulkan Fuya Fuya.

Aktivitäten. Es gibt mehrere Möglichkeiten eine oder mehrere der Lagunen zu umwandern. Die Tour dauert etwa 2-3 Stunden. Außerdem kann man auf den Fuya Fuya (etwa 4200m Höhe) oder den Cerro Colangal (etwa 4100 m.ü.NN) wandern und die spektakuläre Aussicht über die Seen genießen. Da es fast keine Beschilderung gibt und die Wege kaum als solche zu erkennen sind, empfiehlt es sich auf jeden Fall, die Lagunen mit einem Guide oder im Rahmen einer geführten Tour zu besuchen. Wer nicht so viel wandern möchte, kann auch einen kleinen Ausflug zu Pferde machen, picknicken oder Forellen im See angeln. Es gibt eine kleine touristische Anlage mit einem Restaurant mit typischem Essen und es besteht die Möglichkeit hier zu zelten.

Flora und Fauna. Die Mojanda Lagunen liegen inmitten von Paramolandschaft und Resten biodiverser einheimischer Wälder. Die Flora ist geprägt von Chuquragua (Andenblume), Bergrosmarin, verschiedenen Aufsitzerpflanzen, Puya, Kautschuk, Andenlupine, Buddleja, wilder Brombeere und vielen mehr. An Säugetieren kommen unter anderem Füchse, Wildkaninchen, Stinktiere und wilde Meerschweinchen vor. Die Vogelwelt ist geprägt von Kolibriarten, Araukanertauben und dem wilden Truthahn.

Was man mitbringen sollte. Da die Temperaturen recht niedrig sein können, sind warme Kleidung und festes, möglichst wasserdichtes Schuhwerk angebracht. Wenn Sie den Fuya Fuya besteigen wollen, sollten Sie gut akklimatisiert sein. Trotz der relativ kühlen Temperaturen, sollte die Höhensonne nicht unterschätzt werden – auch wenn sie nur durch den Nebel scheint, mit dem häufig gerechnet werden muss. Zu beachten ist außerdem, dass es in der Umgebung der Lagune keinen Handyempfang gibt.

zwei der Seen von Mojanda

5 - Limoncocha

Die Lagune Limoncocha liegt nicht in den Anden, sondern in der Provinz Sucumbíos in der Regenwaldregion Ecuadors im 4.613 ha umfassenden biologischen Reservat Limoncocha. Sie gehört zum Kanton Shushufindi und der Gemeinde Limoncocha. Seit 1998 ist das Gebiet zu 100% Ramsar-Feuchtgebiet. Der See war einst ein Arm des Flusses Napo, der im Laufe von Hunderten von Jahren durch Schwemmland abgetrennt wurde, das später von Vegetation bedeckt wurde. Forscher und Universitäten besuchen das Reservat regelmäßig für wissenschaftliche Zwecke.

Aktivitäten. Im Rahmen von geführten Bootstouren und Wanderungen kann man die einzigartige Natur der Lagune kennenlernen. Oft ist sie Teil von mehrtägigen Regenwaldprogrammen mit fachkundigen Guides, die den Besuchern die Artenvielfalt näherbringen. Im Ort Limoncocha selbst gib es außerdem ein Interpretationszentrum.

Flora und Fauna. Wie erwähnt ist die Lagune Limoncocha und ihre Umgebung ein äußerst artenreiches Gebiet. Es wurden 53 Säugetierarten, 144 Vogelarten, 92 Amphibien- und Reptilienarten und 93 Fischarten gezählt. Jaguare und Tigerkatzen sowie Fledermäuse sind in dem Gebiet weit verbreitet. Tapire, Hirsche und Affen können auf dem El Caiman-Pfad und in der Umgebung von Yanacocha beobachtet werden, ebenso wie Amphibien wie Frösche, Kröten und Salamander sowie Reptilien wie Eidechsen, Blindschleichen, Schlangen und Schildkröten. Das Reservat weist das größte Vorkommen von Schwarzen Kaimanen im gesamten Amazonasgebiet auf. Es beherbergt außerdem Tausende von Vögeln, darunter Eisvögel, Silberreiher, Reiher, Hoatzins, Sittiche, Papageien und Aras.

Was man mitbringen sollte. Wie überall in der Regenwaldregion ist leichte und bequeme Kleidung angebracht. Tagsüber sollte man Sonnenschutz auftragen und eine leichte Kopfbedeckung aufsetzten. Vor allem bei nächtlichen Ausflügen ist Insektenschutz sinnvoll. Für die Bootsausflüge kann man ein Fernglas mitnehmen, um die Fauna vom Wasser aus besser beobachten zu können.

Lagune Limoncocha in der Abenddämmerung

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DIE AUTOREN:

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Dorit Hansen

Dorit reist seit 2004 regelmäßig nach Lateinamerika und hat auch schon mehrere Jahre in Ecuador gelebt. Mehr zu Dorit...

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Xavier Arias León

Xavier ist Mitbegründer von Solecu Tours und kennt sein Heimatland Ecuador durch seine langjährige Tätigkeit im Tourismus wie seine Westentasche. Mehr zu Xavier...

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